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Bakelants schnappt Sprintern beim Giro del Piemonte den Sieg vor der Nase weg
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02.10.2015

Bakelants schnappt Sprintern beim Giro del Piemonte den Sieg vor der Nase weg

Info: Giro del Piemonte 2015 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ciriè, 02.10.2015 – Dem Regen getrotzt, die teils doch recht ruppigen Hügel überstanden und die Ausreißer rechtzeitig eingeholt. Es hätte ein perfekter Tag für einen der nicht wenigen Sprinter werden können, die beim Giro del Piemonte auf den Sieg gehofft hatten. Doch der pfiffige Jan Bakelants – durchaus ein Spezialist für solche Aktionen, wie man seit seinem Etappenerfolg bei der Tour de France 2013 weiß – überraschte das geschwächte Feld mit einer späten Attacke. So war es der Belgier, der auf dem Zielfoto jubelte, während im Hintergrund nur noch der zweite Platz ausgefochten wurde.

Nach zwei Jahren Pause endlich die 99. Austragung
Ein Klassiker lebt wieder auf! 1906 zum ersten Mal ausgetragen, fand der Giro del Piemonte im Jahr 2012 zum 98. Mal statt, doch es folgten zwei Absagen wegen finanzieller Probleme. Nun konnte das Rennen in der Region Piemont im Nordwesten Italiens endlich wieder stattfinden und wird im kommenden Jahr dann die 100 voll machen. Die diesjährige Strecke hatte mit jener der Ausgabe von 2012 überhaupt nichts mehr zu tun, aber schon damals hatte es von Jahr zu Jahr immer wieder neue Start- und Zielorte gegeben. Diesmal führten 171,7 Kilometer von San Francesco al Campo nach Ciriè, wo nochmals eine 13,3 Kilometer lange Runde angehängt wurde, was eine Gesamtdistanz von 185 Kilometern ergab. Das Wetter war diesem freudigen Anlass alles andere als angemessen, viel Regen führte zu vielen Stürzen.

Jeweils zwei Trek- und Etixx-Fahrer in großer Fluchtgruppe
Ohne einen anspruchsvollen Rundkurs wie bei Tre Valli Varesine oder einen Schlussanstieg wie bei Mailand-Turin war die Piemont-Rundfahrt in dieser Woche in Italien die beste Chance für Sprinter, etwas zu reißen. Eine 13-köpfige Ausreißergruppe würde man in so einem Fall nicht unbedingt für ideal erachten, aber dem Hauptfeld gelang es, diese Formation unter Kontrolle zu halten und nur einen Maximalabstand von gut zwei Minuten zuzulassen. Fabio Felline (Trek Factory Racing), der nach Platz fünf bei Tre Valli Varesine zu den Favoriten zählte, hatte sich mit Teamkollege Marco Coledan in die Gruppe begeben. Michal Golas, der vor zwei Wochen die Kampioenschap van Vlaanderen gewonnen hatte, und Gianluca Brambilla (beide Etixx-Quick Step) waren ebenfalls zu zweit. Beide vorne doppelt vertretenen Teams hatten zudem mit Giacomo Nizzolo (Trek) und Matteo Trentin (Etixx) noch aussichtsreiche Kandidaten für einen Sprint, die im Feld lauerten. Für eine Zäsur im Renngeschehen sorgte rund 70 Kilometer vor dem Ziel der schwerste Anstieg des Tages, Alice Superiore (7 km à 5%), wo zum einen die Spitzengruppe mit Giacomo Berlato (Nippo-Vini Fantini), Chun Kai Feng (Lampre-Merida) und Coledan erste Fahrer verlor. Darüber hinaus erhöhte Movistar das Tempo und ein nun deutlich verkleinertes Feld kam den Ausreißern fortan immer näher.

Enttäuschung bei den Sprintern nach Bakelants' spätem Angriff
Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel fielen der gestürzte Golas sowie Romain Campistrous (AG2R La Mondiale) und Lawrence Warbasse (IAM Cycling) aus der Spitzengruppe zurück, die sich wenig später durch den Verlust von Serghei Tvetcov (Androni Giocattoli-Sidermec), Cesare Benedetti (Bora-Argon 18), Alan Marangoni (Cannondale-Garmin) und Tao Geoghegan Hart (Sky) gar auf ein Trio reduzierte. Es verblieben nur Felline, Brambilla und Timo Roosen (LottoNL-Jumbo). Bei der ersten Zielpassage verfügten sie noch über 24 Sekunden Vorsprung, doch dieser war schon acht Kilometer vor Rennende aufgebraucht. Es zeichnete sich klar eine Sprintentscheidung ab, doch dieses Szenario wurde durch Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) verhindert. Der 29-Jährige griff fünf Kilometer vor dem Ziel an und war auf dem leicht abschüssigen Schlussteil der Strecke nicht mehr aufzuhalten. Elf Fahrer erreichten vier Sekunden nach dem Belgier das Ziel und konnten nur noch um Platz zwei sprinten: Trentin war der Gewinner dieses „Trostpreises“. Er ließ Sonny Colbrelli (Bardiani-CSF) und Eduard Michael Grosu (Nippo-Vini Fantini) hinter sich und mit José Joaquín Rojas (Movistar), Sacha Modolo (Lampre-Merida), Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo) und Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka) noch einige weitere namhafte Sprinter. Nizzolo, vor zwei Tagen starker Dritter bei Tre Valli Varesine, war am Ende nicht mehr dabei, hatte das Rennen vorzeitig aufgegeben.

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Nach Tre Valli Varesine, Mailand-Turin und Giro del Piemonte gibt es am morgigen Samstag in Italien mit dem Piccolo Giro di Lombardia nur ein U23-Rennen. Die Profis sind freilich am Sonntag wieder mit ihrer Lombardei-Rundfahrt an der Reihe.





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