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Toms Skujins und die Tour of California: Ein weiteres Kapitel in einer ganz besonderen Beziehung
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16.05.2018

Toms Skujins und die Tour of California: Ein weiteres Kapitel in einer ganz besonderen Beziehung

Info: AMGEN TOUR OF CALIFORNIA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Laguna Seca, 15.05.2018 – Obwohl Jahr für Jahr internationale Topstars bei der Tour of California mit starken Leistungen begeistern, sorgt wohl niemand bei dieser Rundfahrt für solch unvergessliche Momente wie der vergleichsweise eher weniger bekannte Toms Skujins. Zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren gelang dem Letten nun ein Ausreißercoup, womit er in den USA weiter an seinem Legendenstatus feilt. 30 Kilometer vor dem Ziel hatte er attackierte und setzte sich am Ende gegen seinen Mitstreiter Sean Bennett und knapp vor dem Hauptfeld durch, dessen Sprint Caleb Ewan für sich entschied.


Das Profil der 3. Etappe der Tour of California

Skujins: Sieg, Sieg, Sturz … und wieder ein Sieg
Toms Skujins und die Tour of California – es gibt nur wenige Beziehungen zwischen einem Fahrer und einem Rennen, die so viel Stoff für Legenden liefern. Im Sonnenstaat blüht der Lette in seiner Außenseiterrolle förmlich auf, siegte bei seiner ersten Teilnahme 2015 in San Jose nach 55 Kilometer langer Alleinfahrt mit einer Minute Vorsprung, und gewann 2016 in South Lake Tahoe gleich eine weitere Bergetappe. Unvergessen bleibt zudem sein schwerer Sturz von 2017, nach dem er mit einem Schlüsselbeinbruch und einer Gehirnerschütterung aufgeben musste, was ihn damals die Chance auf einen weiteren Etappenerfolg und das an diesem Tag bereits gesicherte Bergtrikot gekostet hatte. Ein Jahr später lief für ihn auf der 3. Etappe nun wieder einmal alles nach Plan: Mit einem Angriff am dritten von fünf Anstiegen rund 30 Kilometer vor dem Ziel war er an die Spitze des Rennens vorgestoßen, wo mit Sean Bennett (Hagens Berman-Axeon) nur ein einziger Fahrer bis zum Ende bei ihm blieb. Des US-Amerikaners entledigte sich Skujins rund einen Kilometer vor dem Ende an einer letzten kleinen, aber entscheidenden Steigung und führte bei der Zielankunft einen wahren Freudentanz auf (siehe Video unten).

Rally Cycling versucht, an 2017 anzuknüpfen
Das mit 197 Kilometern längste Teilstück der diesjährigen Kalifornien-Rundfahrt hatte mit einer Flucht eines anderen ToC-Helden begonnen. Evan Huffman (Rally Cycling), der im vorigen Jahr sensationell nicht nur eine Etappe gewonnen hatte, sondern sogar zwei, riss gemeinsam mit seinem Teamkollegen Robin Carpenter sowie Ian Garrison (Hagens Berman-Axeon) aus. Ein weiterer Erfolg war für die Männer in den knallig orangen Trikots aber diesmal nicht drin. Im Anstieg zur zweiten Bergwertung gut 50 Kilometer vor dem Ziel fiel Carpenter bereits wieder zurück und in der Abfahrt wurde Huffmann durch einen Defekt gestoppt, aber noch nicht vom Feld eingefangen. Das holte sich nur Lawson Craddock (Education First-Drapac) zurück, der am Berg eine Minute Vorsprung herausgefahren hatte, aber diese schnell wieder verlor. Im nächsten Anstieg rund 30 Kilometer vor dem Ende schlug die Stunde von Skujins, der zusammen mit Logan Owen (Education First-Drapac) attackierte, woraufhin das Duo zuerst zu Huffmann und dann auch zu Garrison aufschloss. Jetzt warteten noch zwei Bergwertungen 8,5 Kilometer und 2,5 Kilometer vor dem Ziel (5,4 km à 5,7% und 1,1 km à 10,3%).

Sprinter ärgern sich über verpasste Chance
Huffman war schon vor dem vorletzten Anstieg der Etappe ins Feld zurückgefallen und nun schienen dort auch die Anderen sich nicht mehr wehren zu können. Doch Skujins widersetzte sich der Einholung und konnte anschließend im Strom neuer Attacken mitschwimmen und nach kurzer Verschnaufpause wieder auftrumpfen. Zusammen mit Sean Bennett (Hagens Berman-Axeon) erreichte er die Bergwertung zwanzig Sekunden vor dem noch recht großen Feld, aus dem in der Abfahrt Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) wegen eines Defekts herausfiel. Ärgerlich für den Gewinner der 1. Etappe, bewies doch zum Beispiel der auch nicht als herausragender Kletterer bekannte Caleb Ewan (Mitchelton-Scott), dass Sprinter selbst den extrem steilen letzten Anstieg überstehen konnten. Aber auch Skujins und Bennett überstanden diese Rampe und verteidigten ihren kleinen Vorsprung dann noch bis ins Ziel, wo Skujins drei Sekunden vor Bennett und acht Sekunden vor dem 31-köpfigen Hauptfeld siegte. Ewan sprintete vor dem 2016 an selber Stelle siegreichen Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) auf Platz drei. Überdies darf Skujins das im vorigen Jahr verpasste Bergtrikot auf der nächsten Etappe tragen, denn er ist nun Zweitplatzierter hinter dem unverändert in der Gesamtwertung führenden Egan Bernal (Sky).

-> Zum Resultat

An der Spitze der Gesamtwertung gab es trotz der vielen Anstiege keine Änderungen – das wird auf der 4. Etappe aber definitiv anders sein. Denn bei dieser handelt es sich um ein 34,7 Kilometer langes Einzelzeitfahren, das große Abstände verspricht.

Video der Zielankunft






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