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Groenewegen sprintet zu Saisonsieg Nummer 5 und Alaphilippe sammelt drei Sekunden Zeitgutschrift
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05.03.2018

Groenewegen sprintet zu Saisonsieg Nummer 5 und Alaphilippe sammelt drei Sekunden Zeitgutschrift

Info: PARIS - NICE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Vierzon, 05.03.2018 – Für alle Sprinter, die schon an Anstiegen aus der niedrigsten Bergpreis-Kategorie die Segel streichen müssen, war die 2. Etappe die einzige Möglichkeit auf einen Sieg bei der diesjährigen Austragung von Paris-Nizza. Das wunderbar flache Teilstück endete logischerweise auch in einem Massensprint, den mit Dylan Groenewegen einer der formstärksten Fahrer der noch jungen Saison für sich entscheiden konnte. Es war bereits der fünfte Sieg des 24-Jährigen, der bereits die erste Etappe der Dubai Tour, zwei Etappen bei der Volta ao Algarve und den Klassiker Kuurne-Brussel-Kuurne gewonnen hatte. Arnaud Démare behält das Gelbe Trikot, das er bald vielleicht an seinen Landsmann Julian Alaphilippe verlieren könnten.


Das Profil der 2. Etappe von Paris-Nizza

Alaphilippe holt seine ersten Bonussekunden
Mehr als zwei Stunden lang kam die 2. Etappe von Paris-Nizza nur sehr schleppend voran, wies das Peloton gerade einmal einen Schnitt von 33 km/h auf. Es war der Wind – oder besser die Angst vor dessen möglichen Auswirkungen –, welche die Teams zu einer sehr vorsichtigen Herangehensweise bewegte. In Anbetracht der nächsten, immer schwerer werdenden Etappen, wollte offenbar niemand eine stundenlange Windschlacht auf den 187,5 Kilometern zwischen Orsonville und Vierzon anzetteln. Sich mit einem Ausreißersuch gegen das allgemeine Ruhebedürfnis aufzulehnen, wagte ebenfalls lange Zeit niemand, was den interessanten Nebeneffekt hatte, dass nach 63,5 Kilometer ein noch immer geschlossenes Feld den ersten Zwischensprint erreichte. Arnaud Démare (FDJ), der Gewinner der 1. Etappe und Träger des Gelben Trikots, packte die Gelegenheit beim Schopfe und sicherte sich drei Sekunden Zeitgutschrift. Auch der zum Rundfahrtauftrakt Drittplatzierte Christophe Laporte (Cofidis) bekam eine Bonifikation, allerdings nur in Höhe von einer Sekunde, da sich Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) noch vor ihn schob. Im Finish der 1. Etappe hatte der Topfavorit auf den Gesamtsieg seinen Konkurrenten schon zwei Sekunden abgenommen und nun verschaffte er sich einen weiteren kleinen Vorteil.

Doch noch Ausreißer in der zweiten Rennhälfte
Bei Kilometer 94, also praktisch genau in der Mitte der Etappe, konnte einer nicht mehr stillhalten, der spätestens seit seinem nimmermüden Auftreten bei der Tour de France 2017, als er mehr als tausend Kilometer in Spitzengruppen verbracht hatte, als einer der Ausreißerkönige des aktuellen Radsports gilt. Die Rede ist natürlich von Thomas De Gendt (Lotto Soudal), dessen Angriff Manuele Boaro (Bahrain Merida), Tiago Machado (Katusha Alpecin), Oliver Naesen (AG2R La Mondiale), Anthony Delaplace (Fortuneo-Samsic) und Lars Boom (LottoNL-Jumbo) folgten. Eine ziemlich illustre Gruppe für eine solche Etappe, die eigentlich nur auf eine Art und Weise enden konnte: mit einem Massensprint. Angeführt von den Mannschaften FDJ, Cofidis und Quick-Step blieb ihnen das Feld dicht auf den Fersen und nach nicht einmal 30 Kilometern wurde vier dieser Fahrer bereits wieder eingeholt. Boaro und Machado beschleunigten hingegen kurz vor dem Zusammenschluss und durften sich anschließend zu zweit bis zu drei Minuten absetzen. Mit einem dann bereits wieder auf 25 Sekunden gesunkenen Vorsprung erreichten die beiden 14 Kilometer vor dem Ziel den zweiten Zwischensprint, an dem Alaphilippe sich die eine noch verbleibende Bonussekunde sicherte.

Groenewegen vermiest Quick-Step Floors den Tag
Das Feld ließ Boaro und Machado noch eine Weile am Haken baumeln, bis es die Leine mit den beiden Ausreißerfischen endgültig einholte. Im Positionskampf der Sprinterteams erstickte Quick-Step Floors zwei Kilometer vor dem Ende alle Bemühungen der anderen Mannschaften und setzte sich mit drei Helfern plus Elia Viviani an die Spitze. Eine perfekte Sprintvorbereitung bis kurz vor der Ziellinie gelang dem neuen Team des Italieners, der mit bislang fünf Siegen zu den erfolgreichsten Fahrern des Jahres zählt, allerdings nicht. Unter anderem die Tatsache, dass die Straße auf dem letzten halben Kilometer eine nicht unerhebliche Steigung aufwies, sorgte für ein etwas chaotisches Finish. Die meiste Power brachte letztlich Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) auf die Straße, der mit diesem Sieg jetzt ebenfalls bei fünf Saisonerfolgen steht. Viviani fand zwar beim Antritt des Niederländers seinen Platz in dessen Windschatten, hatte aber keine Chance mehr, an ihm vorbeizuziehen und musste sich, deutlich geschlagen, mit Position zwei abfinden. Auf den nächsten Plätzen folgten die Deutschen André Greipel (Lotto Soudal) und Phil Bauhaus (Sunweb), deren Landsmann John Degenkolb (Trek-Segafredo) ein paar Positionen dahinter Platz neun erreichte.

Genau nachgemessen: Abstand im Zehntausendstel-Bereich
Für Démare blieb ein zweiter Sieg in Folge außer Reichweite, als Fünfter war der französische Meister aber dennoch wieder weit vorne mit dabei. Seine Führung im Gesamtklassement geriet durch die vor ihm ins Ziel gekommenen Fahrer nicht in Gefahr, denn Groenewegen, Viviani, Greipel und Bauhaus hatten auf der 1. Etappe alle schon Zeitrückstand kassiert. Durch den gewonnen Zwischensprint vergrößerte Démare außerdem den Abstand zum Zweitplatzierten Gorka Izagirre (Bahrain Merida) von vier auf sieben Sekunden. Alaphilippe belegt mit zehn Sekunden Rückstand jetzt den vierten Platz und hat damit fünf Sekunden Vorsprung auf seine wichtigsten Gegner wie Sergio Henao (Sky). Einen Tag nach Démares Fotofinish-Sieg gegen Izagirre wurde derweil auch die offizielle Auswertung des genauen Abstands zwischen diesen beiden mitgeteilt: 0,0006 Sekunden! Eine schier unvorstellbare Dimension, auch wenn es bei der letzten Tour de France einen noch krassere Fall gegeben hatte.

-> Zum Resultat

Das Profil der morgigen 3. Etappe sieht schon wieder deutlich schwerer aus; die letzte von drei Bergwertungen der 3. Kategorie befindet sich nur 22 Kilometer vor dem Ziel. Der Anstieg zur Côte de Charbonnières (4,6 km à 4,7%) und eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Steigung zwischen 2500 und 1000 Metern vor dem Ziel werden den Sprintern das Leben schwer machen.

Video der Zielankunft






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