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Valverde – wer sonst? – verlängert seine Siegesserie an der Mur de Huy
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19.04.2017

Valverde – wer sonst? – verlängert seine Siegesserie an der Mur de Huy

Info: LA FLÈCHE WALLONNE 2017 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Huy, 19.04.2017 – Obwohl er sich mit seinem Rekordsieg im vorigen Jahr längst in die Geschichtsbücher eingetragen hatte, ist Alejandro Valverde mit La Flèche Wallonne noch längst nicht „fertig“. Heute gewann der Spanier den Wallonischen Pfeil, der sich wie gehabt in einem Bergsprint an der Mur de Huy entschied, zum bereits fünften Mal und bleibt an diesem Anstieg das vierte Jahr in Folge ungeschlagen. Niemand konnte Valverde auf den letzten Metern das Wasser reichen, nicht einmal Daniel Martin, der zum dritten Mal in vier Jahren das Podium bestieg. Der Schweizer Michael Albasini fuhr drei Tage nach dem Amstel Gold Race ein weiteres Topresultat ein.


Das Profil von La Flèche Wallonne

Kaltes Wetter, aber wenigstens kein Schnee
Seit dem Osterwochenende werden große Teile Mitteleuropas von einem Wintereinbruch heimgesucht, der vielerorts sogar zu Schneefall und gar zu Streckenkürzungen bei der Tour oft the Alps führte. Auch in Belgien war es an diesem Mittwoch nicht gerade frühlingshaft warm, aber bei Temperaturen um sieben Grad blieb es immerhin trocken, während 200 Radprofis die 204,5 Kilometer abspulten, welche in diesem Jahr die Strecke des Wallonischen Pfeils bildeten, des zweiten der drei Ardennenklassiker. Zehn Kilometer nach dem Start in Binche waren Yoann Bagot (Cofidis), Olivier Pardini (WB Veranclassic-Aqua Protect) und der Deutsche Nils Politt (Katusha Alpecin) die ersten Fahrer, die sich vom Feld lösen konnten. Nach einer Weile stießen Fabien Doubey (Wanty-Groupe Gobert), Romain Guillemois (Direct Energie) und Daniel Pearson (Aqua Blue Sport) hinzu. Das Sextett schraubte seinen Vorsprung auf sechs Minuten, lag bei der ersten Zielpassage auf der Mur de Huy dann aber schon nur noch 1:40 Minute vorn. Der bekannteste und entscheidende Anstieg von La Flèche Wallonne stand auch in diesem Jahr wieder dreimal auf dem Programm – zum ersten Mal erreichte man ihn aber erst 58 Kilometer vor Rennende, 37 Kilometer später als noch im Jahr 2016.

De Marchi und Jungels ergreifen die Flucht
Zweimal ging es über einen Rundkurs mit den Anstiegen Côte d'Ereffe (2100 m à 5,0%) und Côte de Cherave (1300 m à 8,1%), welchen man in dieser Form im Vorjahr nur einmal absolviert hatte. Im Verlauf der ersten Runde konnte man zunächst den stückchenweisen Zerfall der Spitzengruppe beobachten: Nach dem frühen Zurückfallen von Pearson und Politt, musste bald auch Doubey die Segel streichen, so dass noch drei Ausreißer verblieben. Deren Wege trennten sich nach einer Weile, als Pardini Bagot und Guillemois abschüttelte. Für eine kurze Zeit führte der Belgier das Rennen alleine an, ehe auch er 35 Kilometer vor Schluss eingeholt wurde. Anschließend dauerte es nicht lange, bis Alessandro De Marchi (BMC Racing) attackierte, der es schon vorher einmal probiert hatte, aber erst jetzt einen Vorsprung auf das Feld herausfahren konnte. 20 Sekunden vor dem Peloton erreichte der Italiener zum zweiten Mal die Ziellinie auf der Mur de Huy, in deren Rampen das Team Quick-Step Floors die Nachführarbeit übernommen hatte – aus gutem Grund, wie sich schnell herausstellen sollte. Denn direkt nach der Mur folgte ein Angriff von Bob Jungels (Quick-Step Floors). Zügig schloss der luxemburgische Meister zu De Marchi auf und bildete mit ihm ein Duo, das die Sieganwärter keinesfalls unterschätzen durften.


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Gaudu versucht sein Glück im Schlussanstieg
Bis etwa zehn Kilometer vor der letzten Fahrt auf die Mur de Huy blieben die beiden Angreifer zusammen, dann zeigte sich, dass Jungels die größeren Kraftreserven hatte. Der Teamkollege des abwesenden Philippe Gilbert – der Belgier musste die weiteren Ardennklassikern absagen, weil er sich bei einem Sturz im von ihm selbst gewonnen Amstel Gold Race einen Nierenriss zugezogen hat – dehnte den Abstand zum Hauptfeld sogar noch auf 45 Sekunden aus, doch Temoverschärfungen an der Côte de Cherave ließen die Jäger wieder deutlich näher herankommen. Ein Polster von noch 23 Sekunden nahm Jungels mit in die 1300 Meter lange und durchschnittlich 9,6% steile Mur de Huy, wo er sich noch etwa 800 Meter lang an der Spitze halten konnte, während Diego Rosa für den Amstel-Zweiten Michal Kwiatkowski (Sky) das Tempo diktierte und Daniel Moreno den Topfavoriten Alejandro Valverde (Movistar) in Position brachte. Das lange Abwarten auf den Schlusssprint unterbrach nur der junge David Gaudu (FDJ) mit einem Angriff 250 Meter vor der Kuppe. Sofort sprang Valverde in den Windschatten des 20-jährigen Franzosen, der in diesem Jahr bei der schwierigsten Bergankunft der Katalonien-Rundfahrt einen achtbaren siebten Platz belegt hatte, und trat wenige Momente später selber an – womit das Rennen entschieden war.

Kein einziger ebenbürtiger Gegner für Valverde
Der Beschleunigung Valverdes war niemand gewachsen. Dylan Teuns (BMC Racing) versuchte mit viel Mühe, das Loch zum Spanier zu schließen, oder wenigstens möglichst klein zu halten. Doch Valverde hatte rasch so viel Vorsprung, dass er seinen fünften Sieg bei La Flèche Wallonne auf den letzten Metern voll auskosten konnte. Nach seiner Premiere im Jahr 2006 hat Valverde den Klassiker, der zum 81. Mal ausgetragen wurde, nun viermal in Serie gewinnen können. Teuns wurde am Ende noch von Daniel Martin (Quick-Step Floors) überholt, schaffte es als Dritter aber ebenfalls auf das Podest. Dort steht der Ire bereits zum dritten Mal, war 2014 auch schon Zweiter und im Vorjahr Dritter – an Valverde kam er noch nie vorbei. Das Team Sky brachte mit Sergio Henao (4.) und Michal Kwiatkowski (7.) zwar zwei Mann weit vorne ins Ziel, doch für den überragenden Mann des Frühjahrs stellten auch sie nicht ansatzweise eine Gefahr dar. Mit nunmehr 10 Saisonsiegen, darunter auch Gesamtsiege bei Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt, thront der 36-Jährige weit über allen Gegnern. Der gleichaltrige Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott) verbuchte nach Rang drei beim Amstel Gold Race mit Platz fünf ein weiteres Topresultat.

-> Zum Resultat

Der Sieg bei La Flèche Wallonne ist für Valverde ja mittlerweile fast schon eine „Pflichtaufgabe“. Die Kür seines jetzt schon außergewöhnlich erfolgreichen Frühjahrs soll aber am kommenden Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich erfolgen, wo er bereits dreimal (2006, 2008, 2015) siegreich war.







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