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Brett Lancaster gewinnt Prolog der Deutschland-Tour und schlüpft in Gelb
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29.08.2008

Brett Lancaster gewinnt Prolog der Deutschland-Tour und schlüpft in Gelb

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Kitzbühel, 29.08.2008 – Der Australier Brett Lancaster in Diensten der deutschen Milram-Mannschaft hat sich mit dem Sieg im Prolog zum Auftakt der Deutschland-Tour 2008 das Gelbe Trikot gesichert. Den im österreichischen Kitzbühel ausgetragenen kurzen Kampf gegen die Uhr gewann er knapp vor dem Schweden Gustav Erik Larsson (CSC) sowie der deutschen Sprinthoffnung Gerald Ciolek (Columbia). Von den Aspiranten auf den Gesamtsieg klassierten sich Markus Fothen (Gerolsteiner) als 4. und Linus Gerdemann (Columbia) als 7. in den Top 10.


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Am ersten Tag der Deutschland-Tour musste ein 3,6 Kilometer langes Zeitfahren von den 153 Fahrern aus 20 Mannschaften bewältigt werden. Zwar von der Distanz sehr kurz, beinhaltete der Kurs doch einige Tücken, scharfe Richtungswechsel und kleinere Anstiege führten immer wieder zu Rhythmuswechseln.

Besonders die Prologspezialisten und Sprinter machten sich Hoffnungen auf den Tagessieg. Einer dieser Spezialisten war Brett Lancaster, der als 105. Starter um 12.44 Uhr den Parcours in Angriff nahm. Bei der Zwischenzeit nach 2,4km sollte er am Ende nicht in den Top 5 geführt werden, im Ziel stand aber hinter seiner Zeit von 03′59,85 Minuten die 1 für die schnellste Zeit. Besonders der zweite Streckenabschnitt hatte es aber in sich. So verspielte der Zwischenzeitbeste Tony Martin (Columbia) kurz vor dem Ziel in einer Haarnadelkurve eine gute Zeit, als er zu schnell war und die Ausfahrt für die Begleitfahrzeuge als Auslaufzone benutzen musste.

Lancester konnte es sich unterdessen auf dem „heißen Stuhl“ im Zielbereich bequem machen, wo die Top 3 des Zwischenklassements Platz nehmen mussten. Der Australier sollte dort bis zum Ende nicht mehr verdrängt werden. Eng wurde es noch einmal bei der Zieldurchfahrt des Schweden Gustav Larsson (CSC), der von seinem Teamkollegen und Vorjahrssieger Jens Voigt als Geheimfavorit auf den Gesamtsieg gehandelt wird. Nur eine Zehntelsekunde fehlte ihm schließlich zur Bestzeit. Auf Rang 3 klassierte sich als bester Deutscher überraschend Gerald Ciolek, der als Sprinter einen tollen Prolog fuhr und ebenfalls nur knapp 2 Sekunden langsamer war als der Sieger.

Gespannt wurde noch auf den 10. letzten Fahrer auf der Startrampe gewartet: Der Norweger Thor Hushovd (Crédit Agricole) hatte zwar zuletzt bei den Olympischen Spielen in Peking wegen Verletzung gefehlt, doch hatte er in diesem Jahr bereits den Prolog von Paris-Nizza und der Katalonien-Rundfahrt gewonnen und auch bei der Tour de France schon ganz vorne gestanden. Am Ende wurde es aber mit 33 Sekunden Rückstand nur der letzte Platz. Nicht viel eiliger hatte es Denis Menchov (Rabobank), der Rang 146 belegte. Der Russe hatte bei der Tour de France geglänzt und sich überraschend für einen Start bei der Deutschland-Tour und gegen einen Start bei seiner sonst favorisierten Rundfahrt, der Vuelta a Espana, die morgen beginnt, entschieden. Dort stehen dann auch zum Leidwesen vieler deutscher Fans Stefan Schumacher und Erik Zabel am Start, die auf den deutschen Straßen als Aushängeschilder vermisst werden.

Als letzter Starter nahm der Sieger der beiden letzten Jahre, Jens Voigt, das Rennen auf. Der Routinier zählt sich in diesem Jahr nicht zu den Topfavoriten („Ich denke nicht, dass ich in diesem Jahr ein Aspirant für das Podium bin“), eigentlich sollte ihm der diesjährige Kurs aber liegen. Als wolle er seine Aussage untermauern, ging der Berliner heute kein Risiko ein und wurde nur 52. – allerdings verlor er nur 12 Sekunden auf Lancaster und damit behält er weiter alle Chancen auf eine vordere Gesamtplatzierung. Von den Anwärtern aufs Podium schnitt heute Markus Fothen am besten ab. Nach dem gestern verkündeten Aus seines Teams Gerolsteiner fuhr er heute stark und belegt 3 Sekunden hinter der Bestzeit Rang 4. Auch Linus Gerdemann, der nach langer Verletzungspause ein starkes Comeback feierte, für die Deutschland-Tour aber noch tief stapelt, fuhr ein gutes Rennen ohne volles Risiko bei angenehmen Temperaturen über 20 Grad zu gehen, nach dem er sich im Frühjahr bei einem Zeitfahren auf Grund zu hoher Geschwindigkeit verletzt hatte. Mit Rang 7 und 4 Sekunden Rückstand verschaffte er sich eine gute Ausgangssituation. Mit Björn Schröder (Milram) auf Rang 8 schaffte es ein 4. Deutscher in die Top 10, hinter im klassierte sich der beste Eidgenosse Grégory Rast (Astana). Bernhard Kohl (Gerolsteiner) konnte trotz wenig Trainings nach seinem Coup bei der Tour de France als 34. ganz zufrieden sein.

Brett Lancaster sorgte erst für den 15. Sieg eines Milramfahrers in dieser Saison. Allerdings könnten die Siege, es sind deren 8, des mittlerweile nach einer Dopingsperre nicht mehr zum Team gehörenden Alessandro Petacchi noch gestrichen werden, weshalb ein Erfolg bei einem ProTour-Event in der neuen Heimat des Rennstalls von großer Bedeutung ist. Zudem verschaffte sich Lancaster gute Argumente für einen neuen Kontrakt, da in seinem Team zu Jahresende ein großes Stühlerücken von statten gehen wird, wenn die Ausrichtung auf deutsche Fahrer vollzogen werden soll.

Morgen steht gleich eine schwere Etappe auf österreichischem Boden auf dem Programm, wo es für Lancester und sein Team schwer werden wird, das Gelbe Leibchen zu verteidigen. Es wird auf der 178 Kilometer langen Etappe von Kitzbühel nach Hochfügen mit drei Bergwertungen der 2. und 1. Kategorie inklusive einer Bergankunft bereits mit einer Vorentscheidung im Gesamtklassement gerechnet.

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Weiterer Bericht und Stimmen:
-> Brett Lancaster erobert Gelbes Trikot in Kitzbühel





Brett Lancaster gewinnt Prolog, Deutschland-Tour 2008, Foto: Team Milram
Brett Lancaster gewinnt Prolog, Deutschland-Tour 2008, Foto: Team Milram

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