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Adventskalender 2015 Weihnachts-Special am 25. Dezember: Interviews mit Jonathan Fumeaux und Stefan Denifl |
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25.12.2015 | ||||||
Weihnachts-Special am 25. Dezember: Interviews mit Jonathan Fumeaux und Stefan DeniflAutor: Christine Kroth (Cofitine)
Gleich zu Beginn der Teampräsentation hatte ich Gelegenheit, mit einem der Walliser im Team zu sprechen. Jonathan Fumeaux ist in Conthey zuhause, dem Ort, an dem bei der Tour de Romandie 2016 die vorletzte Etappe gestartet werden wird (Anmerkung der Autorin: dies war zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht bekannt). 2015 fuhr der 27jährige drei Tage im grünen Trikot bei der Tour de Romandie, seinem Heimrennen, durch das er auch zum Radsport kam. Neben der Tour de France, die er als Kind im TV verfolgte, stand er auch mehrfach an der Strecke der Tour de Romandie, was in ihm die Begeisterung für den Radsport weckte. Nachdem er sein erstes Rad bekommen hatte, begann sein Weg als Radsportler. An seine Tagen im Grünen Trikot bei der Tour de Romandie 2015 erinnerte sich Fumeaux mit gemischten Gefühlen zurück. Zum einen die Begeisterung, jeden Tag auf dem Podium präsent zu sein, zum anderen aber die Schwierigkeit, das hohe Niveau zu halten. Behindert durch einen Sturz auf der dritten Etappe nach Fribourg und eine Woche zuvor beim Fleche Wallone, musste er das Trikot dann am vorletzten Tag abgeben. Die Enttäuschung darüber bringt er im Gespräch deutlich zum Ausdruck. 2015 war Jonathan Fumeaux nicht nur als Radprofi aktiv. Im Frühjahr beendete er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Was natürlich auch die Frage aufwirft, ob er nach seiner Karriere als Radprofi in diesem Bereich arbeiten möchte. Mit 27 Jahren denkt er natürlich noch nicht ans aufhören, hat aber bereits Vorstellungen wie sein Leben nach der Karriere aussehen soll. So möchte er den Sport gerne mit dem Studienabschluss verbinden, evtl. im Sportmarketing arbeiten und nach Möglichkeit dem Radsport so treu bleiben. Angesprochen auf seine Rolle im Team, sieht er sich als Helfer seiner Leader. Bei Rennen wie der Tour de Romandie sieht er seine Aufgabe darin, für das Team und seine Kapitäne eine Stütze zu sein. Allerdings hofft Jonathan Fumeaux auch darauf, dass er auch bei dem ein oder anderen Rennen auf eigene Rechnung fahren kann. So etwa beim GP Lugano oder dem GP des Kantons Aargau, zwei Rennen die ihm sehr liegen und die er sehr mag. Allerdings steht noch nicht fest, bei welchen Rennen er in der kommenden Saison an den Start gehen wird. Sicher ist sich Fumeaux aber darin, dass er die Tour de France nicht bestreiten wird, stattdessen hofft er auf einen Start beim Giro d’Italia. Er ist sich aber sicher, dass der Besuch der Tour in seiner Heimat, dem Wallis, ein großes Radsportfest werden wird. Zum Schluss fragte ich den Walliser, der perfekt deutsch spricht, noch nach seinem besten Tag in seinem Leben als Radsportler. Einen genauen Tag kann er nicht benennen, sieht sein erstes Jahr als Radprofi im Team IAM-Cycling (2013) als das wichtigste für sich an. Außerdem sind ihm sein erster Start beim Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich und bei der Tour de Romandie, beides ebenfalls 2013, in starker Erinnerung geblieben. Anmerkung: In den nächsten Monaten ist noch ein ausführlicheres Interview mit Jonathan Fumeaux geplant. Dazu können dann auch die User ihre Fragen an den Walliser stellen. Ort und Zeitpunkt sind noch nicht klar, werden dann aber im Forum rechtzeitig bekannt gegeben.
Auch mit dem Österreicher Stefan Denifl, der im Übrigen regelmäßig auf unserer Seite und besonders im Transfer-Karussell reinschaut, konnte ich ein kurzes Gespräch führen. Meine Fragen gehen in erster Linie Richtung Grand Tours. Nach drei Jahren, in denen er keine der drei großen Landesrundfahrten bestritten hat, weiß Denifl noch nicht, ob er 2016 wieder bei einer Grand Tour an den Start gehen wird. Dies hängt aber nur bedingt mit seiner langen Verletzung zusammen, nach der er im Frühjahr bei der Bayern Rundfahrt ein Comeback gefeiert hatte. Stefan Denifl erzählt mir offen, dass er kein Fan von Grand Tours ist, da diese sehr stressig sind. Außerdem bedeute der Start bei einer Grand Tour, dass man seine komplette Vorbereitung auf diese drei Wochen im Jahr ausrichten müsse. Für kleinere Rennen sei dadurch im Rennplan wenig Platz. Und die Gefahr, dass durch einen Sturz, eine Verletzung oder eine Krankheit das Ziel, bei einer Grand Tour gut abzuschneiden, nicht erreicht werden kann, ist immer gegeben. Der Preis, den man dann dafür zahlt sei sehr hoch. Da er zur Zeit nur mit einem Einjahresvertrag ausgestattet ist, sieht er es als zu riskant an, eine Saison komplett auf eine Grand Tour auszurichten. Mit einem Zweijahresvertrag sei dies wesentlich einfacher, da man nicht den Druck habe, Ergebnisse liefern zu müssen und sich so ganz auf die Vorbereitung der wichtigsten drei Wochen im Jahr widmen kann. Ganz abgeschlossen hat Stefan Denifl aber mit diesem Thema aber noch nicht. Vorstellen könnte er sich einen Start bei der Tour de France oder dem Giro d‘Italia. Den Giro würde er aber bevorzugen, da einige Etappen nicht weit von seiner Tiroler Heimat ausgetragen werden. Ein Start bei der Vuelta schließt Denifl aus, da er dort Probleme mit der extremen Hitze habe. Sein Fokus liegt in der Saison 2016 also auf kleineren Rundfahrten, die er sehr gerne fährt, und Eintagesrennen. In erster Linie möchte er zunächst ein gutes Frühjahr fahren und dann weitersehen. Die Rückkehr nach seiner langen Verletzungspause beschreibt Stefan Denifl als schwierig. Früher konnte er kleinere Rundfahrten zum Formaufbau nutzen. Seit diesem Jahr hat sich das geändert. Nach Rundfahrten, wie etwa der Tour de Suisse, fühlte er sich sehr erschöpft und brauchte einige Zeit, um sich von den Strapazen des Rennens zu erholen. Im weiteren Gespräch ergab sich noch die Frage ob er, der aus Tirol stammt und dort lebt, auch Kontakt zu anderen Sportlern, wie etwa den erfolgreichen Skispringern hat. Dies sei sehr schwierig. Allerdings hält er einen Austausch zwischen Sportlern dieser beiden, doch sehr unterschiedlichen, Sportarten für äußerst reizvoll, weil er glaubt, dass davon beide Seiten profitieren könnten. Er sieht aber kaum Chancen, dass so etwas auch umsetzbar ist. Anmerkung: Nach dem Interview ergab sich noch ein lockeres Gespräch mit Stefan Denifl, in dem auch die Arbeit von uns Autoren von LiVE-Radsport.ch zur Sprache kam. Er zeigte sich begeistert von unserer Arbeit, unseren Ideen und unserem Engagement. |
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25.12.2015 | ||||||
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