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Tour de France Sylvain Chavanel erfüllt sich Traum vom Tour-Etappensieg auf Teilstück 19 - Fabian Wegmann verpasst Zeitlimit |
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25.07.2008 | ||
Sylvain Chavanel erfüllt sich Traum vom Tour-Etappensieg auf Teilstück 19 - Fabian Wegmann verpasst ZeitlimitInfo: TOUR DE FRANCEAutor: Henning Witteborg Ranking zu: Gesamtweltrangliste Montluçon, 25.07.2008 - Wie am Vortag fiel die Entscheidung um den Tagesssieg der 19. Etappe der Tour de France in einem Zweiersprint zwischen Jérémy Roy (Fdjeux) und Sylvain Chavanel (Cofidis), den der Cofidis-Profi für sich entschied. Den Sprint des Hauptfeldes gewann Gerald Ciolek, der damit den dritten Platz belegte. Vor dem morgigen Zeitfahren veränderte sich an der Spitze der Gesamtwertung nichts, Carlos Sastre trägt weiterhin das Gelbe Trikot. Fabian Wegmann (Gerolsteiner) verpasste wegen Erschöpfung auf Grund diverser Verletzungen leider das Zeitlimit und musste somit als erster Deutscher in diesem Jahr vorzeitig die Koffer packen. 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 Erneut Chancen für mutige Ausreißer Vor dem alles entscheidenden Zeitfahren am morgigen Samstag folgte mit dem heutigen 19. Teilstück von Roanne nach Montlucon über 165,5 Kilometer eine hügelige und mit einer Bergwertung der dritten und eine der vierten Kategorie zu Beginn gespickten Etappe, die ein weiteres Mal die Möglichkeiten für einen erneuten erfolgreichen Ausreißversuch bot, was erneut für eine hektische Anfangphase sorgte, in der sich ein Quartett mit Stefan Schumacher (Gerolsteiner), Alessandro Ballan (Lampre), Pierrick Fedrigo (Bouygues Telecom) und Egoi Martinez (Euskaltel-Euskadi) lösen konnte. Zunächst sah es trotz erfolglosen Konterattacken danach aus, als könnte sich die Gruppe solide absetzen, denn die vier Spitzenreiter bewältigten den über zehn Kilometer langen ersten Anstieg, an dessen Gipfel Stefan Schumacher die Bergprämie der dritten Kategorie gewann, mit knapp einer Minute Vorsprung. Doch bald formierte sich an der Spitze des Pelotons eine Allianz aus verschiedenen Teams, die ihre Ambitionen auf den heutigen Sieg aus einer Gruppe heraus nicht einfach begraben wollten. Nach 42 Kilometer passierte die Spitzengruppe, erneut angeführt von Stefan Schumacher, mit der Côte de la Croix-Rouge auch noch die zweite Bergwertung, doch kurze Zeit später war es um die vier glücklosen Ausreißer geschehen. Gelungener Vorstoß von französischem Duo Was dann folgte war eine für den fortgeschrittenen Zeitpunkt im Rennen untypische Phase, denn erneut brannten motivierten Fahrer ein Angriffsfeuerwerk ab, welches erst nach 75 Kilometern mit einem erfolgreichen Vorstoß der beiden Franzose Sylvain Chavanel (Cofidis) und Jérémy Roy (La Francaise de Jeux) endete. Als nach 97 Kilometern der Abstand nach einer sehr langsamen Phase im Peloton auf die fünf Minuten zu ging, gab es erstmals Reaktionen im Feld, denn Milram und Liquigas wollten Chancen für ihre Sprinter aufrecht erhalten und schob dem immer größer werdenden Vorsprung einen Riegel vor. Bei Kilometer 102,5 stand in Chantelle die erste Sprintwertung des Tages an, die von Chavanel gewonnen wurde, doch während Erik Zabel aus dem Feld heraus ohne Gegenwehr noch zwei Punkte sammelte, galt die Aufmerksamkeit der Spitzenreiter und des jagenden Feldes dem achteinhalb Kilometer später beginnenden und nicht als Bergpreis ausgeschriebenen 13,5 Kilometer langen Anstieg. Sprinterteams nicht konsequent genug Nach einigen Kilometern Steigung verabschiedeten sich dann Milram wie auch Liquigas überraschend aus der Nachführarbeit, die nun wieder CSC-Saxo Bank aus ihrer Verpflichtung durch das Gelbe Trikot heraus übernahm. Erst als sich 38 Kilometer vor dem Ziel das Team Barloworld für Robert Hunter einschaltete, schwanden die Chancen der Ausreißer ein wenig, doch bei einem Vorsprung von fünf Minuten war das Unterfangen der südafrikanischen Mannschaft schwierig bis aussichtslos, denn Chavanel und Roy hatten sich Reserven aufgehoben mit denen sie nun in der Lage waren dagegen zu halten und den Vorsprung bei rund fünf Minuten zu stabilisierten. Lange jedoch schafften sie es nicht den Abstand zu halten, der auf vier Minuten schmolz, was auch wieder Milram und Liquigas wieder dazu veranlasste sich an der Spitze des Pelotons zu zeigen. Bei der zweiten Sprintwertung des Tages in Commentry 22 Kilometer vor dem Ziel, welche diesmal an Roy ging, betrug der Abstand des Feldes, aus dem heraus Giampaolo Cheula (Barloworld) während seiner Führungsarbeit die verbliebenen zwei Punkte mitnahm, noch 3:38min. Auch in der Folgezeit erlitten Roy und Chavanel keinen Einbruch, die so noch knapp drei Minuten auf die letzten zehn Kilometern nahmen und da weitere vier Kilometer später das Spitzenduo immer noch 2:45min auf seiner Habenseite wusste, war das Duell trotz der verzweifelten Arbeit der Sprinterteams zugunsten der mutigen Franzosen fast endgültig entschieden. Chavanel Sprintsieger gegen Roy Zu Attacken kam es allerdings an der Spitze nicht mehr, sodass die beiden gemeinsam die lange Zielgerade erreichten. Chavanel versuchte den Sprint von vorne zu kontrollieren, während Roy von dessen Hinterrad aus den Spurt eröffnete, letztlich aber gegen den Cofidis-Profi und diesem Jahr bereits sechs Mal siegreichen Sylvain Chavanel nicht viel ausrichten konnte, der nicht nur den zweiten Etappensieg für sein Team bei der Tour einfuhr, sondern sich auch für seine vielen vergeblichen Ausreißversuche entschädigte. Den Sprint des Feldes entschied Columbia-Profi Gerald Ciolek vor Erik Zabel (Milram) und Heinrich Haussler (Gerolsteiner) für sich. Dahinter folgten Leonardo Duque (Cofidis), Filippo Pozzato (Liquigas) und Thor Hushovd (Crédit Agricole). Mit Robert Förster erreichte der vierte Deutsche und ein weiterer Gerolsteiner-Profi die Top10, vor Julian Dean (Garmin-Chipotle). Sastre und Freire verteidigen Spitzenpositionen Im Gesamtklassement blieb alles beim Alten, doch wird sich Carlos Sastre morgen im Zeitfahren seiner Konkurrenten erwehren müssen. Im Kampf um das Grüne Trikot gab es hinter dem weiterhin klar führenden Oscar Freire eine Verschiebung, denn Erik Zabel löste Thor Hushovd auf dem zweiten Rang ab, hat aber nahezu uneinholbare 42 Punkte Rückstand. Kampf gegen das Zeitlimit Gezeichnet von den vielen harten Kilometern, Krankheiten und/oder Stürzen hatten heute einige Fahrer mit dem sehr hohen Tempo zu kämpfen. Während eine kleine Gruppe um Sven Krauss (Gerolsteiner), Niki Terpstra (Milram) und Bernhard Eisel (Columbia) knapp 15 Minuten nach dem Sieger ins Ziel kam und somit das morgige Zeitfahren in Angriff nehmen darf, verpassten der deutsche Meister Fabian Wegmann, Juan Antonio Flecha (Rabobank) und der gestrige Drittplatzierte und einzige französische Träger des gelben Trikots bei der diesjährigen Frankreichrundfahrt, Romain Feillu (Agritubel), das Zeitlimit. Eisel konnte an der Sache wenigstens noch was gutes finden: er übernahm den traditionell von Wim Vansevenant (Silence-Lotto) eingenommenen letzten Platz in der Gesamtwertung und "führt" hier nun mit 41 Sekunden Vorsprung. Auch Krauss "verbesserte" sich auf den drittletzten Platz. -> Zum Resultat Stimmen zum Rennen: Sylvain Chavanel: "Während der gesamten ersten Rennstunde war das Tempo wirklich sehr hoch. Ich war stets unter den ersten zwanzig Fahrern, konnte mich aber trotzdem nicht an die erste Ausreißergruppe ranhängen. Weil ich so frustriert war, habe ich nachgesetzt, und als die Gruppe gestellt wurde, dachte ich mir, dass ich eine Gegenattacke starten könnte. Genau das habe ich dann getan. Am Ende hatte ich leichte Zweifel, daher habe ich mich auch nicht getraut, schon drei Kilometer vor dem Zielstrich zu attackieren. Allerdings bin ich nicht in Panik verfallen und habe den Sprint stattdessen auf meine Weise angezogen. Ich wollte keinen Sprint aus dem Stand, wie er gestern zwischen Barredo und Burghardt zu sehen war. Ich habe einen fliegenden Sprint vorgezogen, und es hat geklappt." Erik Zabel: "Die Etappe heute hat relativ hektisch begonnen. Das Feld hat sich erst beruhigt, als die Beiden vorn weg waren. Leider waren wir nicht mit dabei. Am Ende hat uns leider die Kraft nicht mehr gereicht, das Loch noch einmal zu zufahren. Im Sprint des Feldes hat Gerald Ciolek dann gezeigt, dass er einer der Schnellsten ist. Ich bin trotz allem sehr zufrieden mit dem Sprint, meine Jungs haben den wieder sehr gut vorbereitet. Und mit Platz vier sind wir ja gut dabei." Carlos Sastre: "Für mich war das heute die härteste Etappe. Ich weiß auch nicht warum. Vielleicht war ich einfach nicht so gut drauf. Alle attackierten wie wild, und es gab einfach keine Zeit zum Verschnaufen. Wir haben voll aufs Gaspedal gedrückt, es war sehr schnell. Ich weiß noch, dass ich mehrmals an das Ende des Pelotons gefahren bin, und stellte mir dann immer die Frage, wie ich danach wieder nach vorne kommen sollte. Sobald ich dann wieder vorne war, ging das Tempo hoch, und das gleiche Spielchen ging von vorne los. Ich war wirklich überglücklich, als wir ins Ziel gekommen sind." |
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25.07.2008 | ||
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