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Thor Hushovd gewinnt Sprint vor Columbia-Duo Kim Kirchen und Gerald Ciolek
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06.07.2008

Thor Hushovd gewinnt Sprint vor Columbia-Duo Kim Kirchen und Gerald Ciolek

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Saint-Brieuc, 06.07.2008 - Der Norweger Thor Hushovd hat seinen sechsten Toursieg auf der der zweiten Etappe gefeiert, indem er sich im Sprint gegen die Columbia-Profis Kim Kirchen und Gerald Ciolek durchsetzte. Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) verteidigte sein Gelbes Trikot gefahrlos.


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Welliges Teilstück in der Bretagne
Am zweiten Tag der Tour de France stand heute ein 23 Kilometer kürzeres Teilstück als am Vortag an, doch auf der Strecke zwischen Auray und Saint-Brieuc warteten ähnliche oder sogar stärkere Wellen auf das Teilnehmerfeld der Frankreichrundfahrt, welches allerdings nach einem Sturz durch Hervé Duclos-Lassalle (Cofidis) am gestrigen Tag nicht mehr komplett die Etappe aufnahm. Auch der Kampf um das Bergtrikot, welches auch Voecklers Schultern ruhte, versprach erneut Spannung, denn mit vier Bergwertungen bei Kilometer 23, 43, 92 und 96, davon eine der dritten Kategorie, ergab sich für Ausreißer die Möglichkeit die Führung in dieser Spezialwertung zu übernehmen. Aber auch die Zielanfahrt wies eine kleine Steigung auf, sodass auch heute eine Sprintankunft nicht sicher schien.

Hektische Anfangsphase und Voigt ohne Glück
Auch die Anfangsphase wies Parallelen zum Auftakt auf, denn auf Initiative des Amerikaners Danny Pate von Garmin-Chipotle und des deutschen Meisters Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner bildete sich eine aussichtsreiche zehnköpfige Gruppe, in der sich unter anderem auch der Österreicher Bernhard Eisel von Columbia und der Deutsche Jens Voigt von CSC befanden. Zwischenzeitlich bildeten sich mehrere Verfolgergruppen, doch alle wurden vom jagenden Feld gestellt, welches nicht einverstanden mit der Gruppe war. Als Konsequenz daraus kam es in der Spitzengruppe zu weiteren Angriffen, in Zuge derer sich Fabian Wegmann, Sylvain Chavanel von Cofidis und Murilo Fischer von Liquigas lösten und versuchten dem mittlerweile von Bouygues Telecom angeführten Feld zu entrinnen, während unterdessen alle anderen ehemaligen Mitglieder der Spitzengruppe eingeholt wurden. Kurz vor der ersten Bergwertung war es auch um das Trio geschehen, denn die französische Mannschaft um Thomas Voeckler setzte alles daran bei der ersten Bergwertung noch Punkte einzufahren. Björn Schröder war allerdings ebenfalls im Bilde und versuchte vom Hinterrad des Franzosen aus eine erste Attacke zu lancieren, doch dies geschah etwas zu früh und so war Voeckler hinter dem Deutschen wieder in besseren Situation. Der Bergpreis an der Côte de Bieuzy-Lanvaux ging aber nicht an einen der beiden Kontrahenten um das Bergtrikot der gestrigen Etappe, sondern an Sylvain Chavanel, der sich am antrittsstärksten entpuppte und die drei Punkte mitnahm, während Voeckler als Zweiter noch zwei Punkte bekam und so einen Punkt Abstand zwischen sich und Schröder legte, der sich als Dritter einen Punkt gutschreiben lassen konnte.

Französisches Duo an der Spitze
Die beiden Franzosen jedoch nahmen im Gegensatz zum Deutschen nach der Kuppe nicht heraus und versuchten sich abzusetzen, was ihnen auch gelang. In Camors nach 28,5 Kilometern folgte umgehend auch die erste Sprintwertung des Tages, die an Chavanel vor Voeckler ging. Dahinter ließ sich Barloworld-Profi Robert Hunter nach einem Sprint gegen Robert Förster und den Mann in Grün, Philippe Gilbert, noch zwei Punkte gutschreiben. In der Folge stabiliserte und wuchs schließlich der Abstand der Spitzenreiter zum Feld nach 34 Kilometern auf zwei Minuten. Sich ihrer Verantwortung bewusst das Gelbe Trikot in ihren Reihen zu haben, war es nun das Team Caisse d'Epargne, welches zwar die Arbeit verrichtete, jedoch nur ein gemächliches Tempo anschlug. Mit 31 Sekunden Rückstand auf Valverde war Chavanel viel besser als sein mit 2 Minuten zurückliegenden Begleiter Voeckler im Gesamtklassement platziert, doch dies stellte für die Favoriten kein Grund zur Besorgnis dar. Bei Kilometer 43 folgte mit der Côte de Kergroix die zweite Bergwertung des Tages, welche die Führenden mit mittlerweile über drei Minuten Vorsprung in Angriff nahmen und diesmal konnte Voeckler ohne Gegenwehr Chavanels die drei Punkte für den ersten Platz für sich verbuchen, während es auch im Feld keinen Kampf um den verbleibenen einen Punkt gab und David Arroyo als Dritter die Linie überquerte, als er das Tempo für Valverde machte. Bei der zweiten Sprintwertung in Pontivy ergab sich an der Spitze ein umgekehrtes Bild, denn diesmal war es Chavanel, der die Punkte und Geldprämie für den Ersten mitnahm. Mit vier Minuten Rückstand, nachdem der Abstand zwischenzeitlich sogar sechs Minuten betragen hatte, untermauerte Philippe Gilbert seine Ambitionen auch die tatsächliche Führung im Kampf um das grüne Trikot zu übernehmen, indem er Thor Hushovd im Spurt um die verbliebenen zwei Punkte schlug.

Moreau und Le Lay auf der Verfolgung
Nach ca. 90 Kilometern folgte bei bald einsetzendem Regen mit der Côte de Mûr-de-Bretagne die bisher schwerste Bergprüfung der Tour, welche nun kampflos wieder an Chavanel ging, der durch den Gewinn von vier Punkten aber nicht an Voeckler herankam, der noch drei Punkte gutgeschrieben bekam. Erstmals Ambitionen auf den Gewinn des Bergtrikots am Ende der Tour zeigte Christophe Moreau, der sich gefolgt von seinem Teamkollegen David Le Lay, seine ersten beiden Punkte sicherte. Doch das Agritubel-Duo war nicht gewollt sich nach der Bergprämie zurückfallen zu lassen und nahm die Verfolgung auf, die auch nicht nach der vier Kilometer späteren Bergwertung, an der Moreau wieder Dritter wurde, endete, während Chavanel erneut Erster wurde. Le Lay und Moreau hatten bei der dritten und letzten Sprintwertung 61,5 Kilometer vor dem Ziel, die an Chavanel ging, nur noch eine knappe Minute Rückstand und auch das Feld lag nur noch etwas mehr als drei Minuten hinter der Spitze. Wenige Kilometer später kam es dann zum Zusammenschluss der beiden Duos, sodass nun ein rein französisches Quartett das Rennbild prägte, welches inzwischen aus einer Allianz aus Caisse d'Epargne und Francaise des Jeux verfolgt wurde.

Spitzenquartett ohne Chance
Fast erwartungsgemäßt waren die Spitzenreiter nicht in der Lage dagegen zu halten und büßten kontinuierlich von ihrem Vorsprung ein, sodass 40 Kilometer vor dem Ziel erstmals die Zwei-Minuten Grenze unterschritten wurde. Diese Tendenz setzte sich weiter fort und so war 20 Kilometer vor dem Ziel bei einem Abstand von einer Minute ein Erfolg der Ausreißer immer unwahrscheinlicher, zumal nun auch das belgische Team Quick Step seine Kräfte an der Spitze des Pelotons einsetzte. Fünfeinhalb Kilometer vor dem Ziel war das inzwischen von mehreren Sprinterteams angeführten Feld auf eine halben Minute herangerückt, sodass in der letzten Steigung das Feld sehr nah heranrückte.

Schlussangriffe erfolglos
Kurz vor dem Zusammenschluss lancierte mit dem Mut der Verzweifelung Chavanel eine Attacke und versuchte sich als Solist ins Ziel zu retten, doch auch er wurde vom Feld gestellt, an dessen Spitze sich nun auch Valverde zeigte, doch eine Attacke von Fabian Cancellara zerstörte die Bemühungen der Teams kontrolliert einen Sprint herbeizuführen. Liquigas-Profi Filippo Pozzato setzte dem Schweizer nach und schaffte den Anschluss, war aber nicht in der Lage vorbeizuziehen, während dahinter Stefan Schumacher vom Team Gerolsteiner die Verfolger wieder heran führte.

Entscheidung im Sprint
Somit kam es doch noch zum Sprint, der vom Norweger Thor Hushovd eröffnet wurde. Der Sprinter vom Team Crédit Agricole ließ sich nicht mehr überholen, auch nicht vom Deutschen Gerald Ciolek, der nur dessen Hinterrad halten konnte, oder von dessen Teamkollegen Kim Kirchen, der von der anderen Seite aus noch Hushovd attackierte, sich aber schließlich mit Rang zwei begnügen musste. Ciolek kam bei seiner ersten Frankreichrundfahrt im ersten Sprint auf Rang drei, vor dem Südafrikaner Robert Hunter von Barloworld und Milram-Kapitän Erik Zabel. Hinter dem Deutschen und dem erneut gut platzierten Russen Yury Trofimov (Bouygues Telecom) kam Oscar Freire (Rabobank) auf Platz sieben. Als bester Franzose platzierte sich Jimmy Casper auf Platz neun, vor dem Schweizer Martin Elmiger und dem Kolumbianer Leonardo Duque. Nachdem sich Philippe Gilbert viel für die Zielankunft ausgerechnet hatte, musste er durch einen Sturz alle Hoffnungen begraben und auch der kleine Gerolsteiner Zug mit Heinreich Haussler, Sven Krauß und Robert Förster verlor dadurch jegliche Abstimmung.

Valverde weiterhin Führender
Der gestrige Auftaktsieger Alejandro Valverde überquerte die Ziellinie als Tageszwölfter und behielt so seine Gesamtführung. Neuer Zweiter ist Kim Kirchen, vor den Spanier Oscar Freire und Juan Jose Cobo. Einen Platz nach hinten rutschte Cadel Evans, doch er hat ebenso wie alle anderen bis Rang 14 lediglich eine Sekunde Rückstand.

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Stimmen zum Rennen

Thor Hushovd:
Das ist die beste Art die Tour zu beginnen. Jetzt werde ich mich ein wenig entspannen können. Ich habe schon ein Ziel erfüllt, jetzt kann ich mich auf das Grüne Trikot konzentrieren und warum nicht auch auf andere Etappen."

Erik Zabel
"Im Finale war es ein Gegenwindspurt der exzellent von Trofimov lanciert und von Hushovd souverän vollendet wurde. Weder Kim Kirchen noch Gerald Ciolek, Robert Hunter oder ich hatten die Chance zu passieren. Zumal ich im Sprint noch Alejandro Valverde nach links ausweichen musste und dadurch Hushovds Hinterrad im entscheidenden Moment nicht mehr erreichen konnte. Morgen wartet mit einer weiteren Flachetappe die nächste Möglichkeit auf einen Etappensieg auf uns."

Thomas Voeckler
Am Anfang war es sehr heikel, weil es sehr schnell losging. Die Mannschaft hat exzellente Arbeit geleistet um den ersten Ausreißversuch nicht ziehen zu lassen und mir zu ermöglichen an der ersten Bergwertung Punkte zu sammeln. Das alles hat mich motiviert, also bin ich mit Sylvain Chavanel ausgerissen. Dann kamen Moreau und Lelay hinzu und wir haben versucht zu beschleunigen, aber mir haben die Beine gefehlt."





Thor Hushovd sprintet zum Sieg der 2. Etappe der Tour de France 2008 (Foto: www.letour.fr)
Thor Hushovd sprintet zum Sieg der 2. Etappe der Tour de France 2008 (Foto: www.letour.fr)

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