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Valverde sprintet in Jaén zu Etappensieg und Goldenem Trikot
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31.08.2008

Valverde sprintet in Jaén zu Etappensieg und Goldenem Trikot

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Jaén, 31.08.2008 - In einem packenden Finale bewies Alejandro Valverde wie schon bei der Tour de France seine kompletten Fähigkeiten und verwies nach 176,3 Kilometern die Italiener Davide Rebellin und Alessandro Ballan klar auf die weiteren Plätze. Der spanische Meister von Caisse d'Epargne eroberte zudem das Goldene Trikot von Filippo Pozzato.


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Welliger Vuelta-Auftakt
Der zweite Tag der 63. Spanienrundfahrt, der die Fahrer ursprünglich über 167,3 Kilometer vom gestrigen Ort des Mannschaftszeitfahrens, Granada, nach Jaén führen sollte, begann noch vor dem Start mit einer Streckenänderung, der die erste und einzige Bergwertung des Tages am Alto de las Encebras zum Opfer fiel und durch den ebenfalls als Anstieg der dritten Kategorie klassifizierten Puerto de Huelma bei Kilometer 84 ersetzt wurde. Auch die beiden Zwischensprints, an denen es Punkte und Bonifikationen zu vergeben gab, wurden auf 44 und knapp 19 Kilometer vor dem Ziel verschoben, welches nicht wie ursprünglich nach zwei 25 Kilometer-Runden zum letzten Mal passiert werden sollte, sondern nach nur noch einer etwas längeren Runde in Jaén. Dies bedeutete insgesamt eine Verlängerung der Strecke um neun Kilometer, doch der Charakter der Etappe blieb wellig, sodass auch Chancen für clevere Ausreißer gegeben waren.

Quartett an der Spitze und Liquigas in der Verfolgung
Im Gegensatz zum Vortag, als Staf Scheirlinckx, dessen Wechsel zu Silence-Lotto heute bekannt wurde, nicht angetreten war und so seine Mannschaft Cofidis nur mit acht Fahrern die Vuelta in Angriff hatte nehmen müssen, gab es heute keine weiteren Ausfälle zu vermelden, sodass die Etappe mit einem neutralisierten Start bei 28 Grad Celsius von 170 Fahrern unter die Räder genommen wurde. Erwartungsgemäß waren es unmittelbar nach dem Start die spanischen Mannschaften, allen voran Andalucia-Cajasur, welche die ersten Attacken lancierten um sich im Heimatland gut präsentieren zu können. Euskaltel-Euskadi mit Egoi Martinez und Andalucia mit Jesus Rosendo gelang dieser Versuch auch, denn die beiden Spanier starteten nach fünf Kilometern ein erfolgreicher Angriff, dem sich wenig später noch der Franzose Cyril Lemoine von Crédit Agricole und der Russe Mikhail Ignatiev von Tinkoff Credit Systems anschlossen. Das Quartett, in dem der gestern mit seinem Team Euskaltel auf Rang zwei platzierte Egoi Martinez mit acht Sekunden Rückstand auf Filippo Pozzato der Bestplatzierte war, wurde schnell fahren gelassen und konnte sich auf beruhigende 3:20min nach 45 Kilometern vom Feld entfernen.

Wirklich komfortabel wurde der Abstand aber auch in der Folgezeit nicht und erreichte maximal vier Minuten, mit denen es nach mehr als 80 Kilometern auch in den ersten richtigen Berg der Spanienrundfahrt 2008 ging und an dessen Kuppe Jesus Rosendo Prato sich vor Cyril Lemoine und Mikhail Ignatiev die sechs Punkte für Platz eins sicherte und damit als erster Träger des Bergtrikots feststand. Zum Leidwesen der vier Spitzenreiter führt die größte Schwierigkeit des Tages im Anschluss daran zu einer Reduzierung des Vorsprungs durch die Mannschaft Liquigas, die mit dem Führungstrikot in ihren Reihen in der Pflicht war und Verantwortung übernehmen musste. Bei noch 50 zu fahrenden Kilometern standen auf der Habenseite von Ignatiev, Lemoine, Rosendo und Martinez nur noch drei Minuten und im Feld kam es im weiteren Verlauf zu keinem Bruch der Konsequenz in der Nachführarbeit, was dazu führte, dass sich diese Tendenz weiter fortsetzte. Dadurch sah der Baske Egoi Martinez seine Chancen auf eine Übernahme des Führungstrikots schwinden und versuchte es als Solist dieses Vorhaben doch zu realisieren und sich zumindest beim ersten Zwischensprint bei der ersten Zielpassage sich nicht nur vier Punkte gutschreiben zu lassen, sondern auch sechs Sekunden Zeitbonifikation, was ihm auch gelang. Virtuell nun auf zwei Sekunden an das Objekt der Begierde herangerückt sah er nun ein, dass ein solches Unternehmen nicht als Solist realisierbar sein würde und wartete auf den nächsten Verfolger Rosendo Prato. Das spanische Duo, welches zu Beginn schon den Ausreißversuch initiiert hatte, machte nun, während Ignatiev und Lemoine an Boden verloren, gemeinsame Sache, deren Erfolgschancen wieder stiegen, da das mittlerweile auch von Quick-Step angführte Feld 35 Kilometer vor dem Ziel wieder etwas Zeit verloren hatte. Wesentlich aussichtsloser war das Unternehmen von Ignatiev und Lemoine, die 22 Kilometer vor dem Ende gestellt wurden und auch für Rosendo Prato und Martinez wurden die Chancen nicht größer, denn die zahlenmäßige Überlegenheit des Feldes machte sich mehr bemerkbar.

Zahlreiche Angriffe in der Schlussphase
Nur wenig später 20 Kilometer vor dem Ziel löste sich dann Martinez von seinem Begleiter und versuchte es erneut als Solist. Im Feld setzten nun Caisse d'Epargne und Rabobank wie auch Quick Step und Bouygues Telecom auf die Karte Angriff, sodass der Baske bald von einer kleinen Gruppe erreicht wurde und so die Hoffnungen auf weitere Zeitgutschriften begraben musste. Astana führte das Feld in dieser Situation wieder heran, doch erneut wurde Rabobank durch Mauricio Ardila und Caisse d'Epargne durch Xabier Zandio aktiv. Dieses Duo erreichte als erste Gruppe den zweiten Zwischensprint, der von Zandio gewonnen wurde, doch für mehr reichte es auch für dieses Unternehmen nicht, denn Attacke folgte auf Attacke und es bildete sich eine 15-köpfige Spitzengruppe aus der heraus Nicolas Roche (Crédit Agricole) zu einer Flucht ansetzte und bei 14 Kilometer vor dem Ziel Begleitung vom Deutschen Grischa Niermann (Rabobank) bekam. Dahinter wurden die Verhältnisse bald wieder etwas klarer, denn das Feld schluckte die große Verfolgergruppe wieder.

Das deutsch-irische Duo konnte sich aber auch nicht lange an der Spitze halten, denn aus dem nahenden Feld griffen weitere Fahrer an und stießen nach vorne hinzu. Während Roche weiter mitgehen konnte und seine Flucht zehn Kilometer vor dem Ziel mit David Moncoutie fortsetzte, strich Grischa Niermann die Segel. Einen Kilometer später kamen dann weitere Fahrer heran, die aber allesamt ebenfalls vom Feld, in dem unter anderem der Weltmeister Paolo Bettini die Arbeit verrichtete, eingeholt wurden. Gianni Meersman von Fdjeux, Yaroslav Popovych von Silence-Lotto und Matej Jurco von Milram waren die vermeintlich letzten Angreifer der hektischen Schlussphase, denn die Allianz der Sprintermannschaften war erdrückend stark, sodass ab fünf Kilometer vor dem Ziel ein geschlossenes Feld auf einen Massensprint zusteuerte.

Entscheidung im Sprint
Ein Kilometer vor dem Ziel versuchte es Joaquim Rodriguez mit einem Angriff, der zwar zunächst nicht sehr erfolgsversprechend aussah, dann aber durch die plötzliche Uneinigkeit im Feld begünstigt wurde. Fast schien es so als, als würde dem Caisse-Profi der Coup gelingen, doch dann sprintete ein mutiger Tinkofffahrer heran und vorbei. Aber auch er hatte zu früh seine Chance gesucht. Stattdessen bewies Alejandro Valverde seinen Siegesinstinkt, indem er mit einem Antritt nach vorne aufschloss und schnell klar in Front lag. Diese Spitzenposition schenkte er nicht mehr her und erreichte das Ziel zwei Sekunden vor Davide Rebellin von Gerolsteiner und Alessandro Ballan von Lampre.

Hinter Greg Van Avermaet erreichte Filippo Pozzato das Ziel als Fünfter und verlor sein Goldendes Trikot, denn Valverde zog dank 20 Sekunden Zeitbonifikation und zwei Sekunden Vorsprung um sieben Sekunden vorbei. Milram-Sprinter Erik Zabel kam hinter Rinaldo Nocentini auf Rang sieben, gefolgt von Paolo Bettini, Philippe Gilbert und Xavier Florencio.

Viele Veränderungen auch in den Sonderwertungen
Nicht nur an der Spitze der Gesamtwertung gab es einen Wachwechsel, sondern auch in den anderen drei Wertungen für die Spezialtrikots, die gestern nur aus Werbezwecken auf die anderen Liquigasfahrer aufgeteilt worden waren. So übernahm Valverde auch die Führung in der Punktewertung, während Rosendo mit dem Bergtrikot und Martinez mit dem Kombinationstrikot für ihre Flucht belohnt wurden.

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Valverde sprintet der Konkurrenz davon und dem Führungstrikot entgegen (Foto: Veranstalter)
Valverde sprintet der Konkurrenz davon und dem Führungstrikot entgegen
Foto: Veranstalter

Roseno, Ignatiev, Lemoine und Martinez auf der Flucht (Foto: Veranstalter)
Roseno, Ignatiev, Lemoine und Martinez auf der Flucht
Foto: Veranstalter

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