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Daniele Bennati gelingt auf vierter Vuelta-Etappe die Revanche
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02.09.2008

Daniele Bennati gelingt auf vierter Vuelta-Etappe die Revanche

Info: VUELTA A ESPAÑA
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Puertollano, 02.09.2008 - Einen Tag nach seiner Niederlage gegen Tom Boonen konnte auf der heutigen vierten Etappe Daniele Bennati von Liquigas im erneuten Spurt seinen belgischen Konkurrenten auf Platz zwei verweisen und damit den zweiten Tageserfolg feiern. Sein Goldenes Trikot verteidigte er damit souverän.


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Sprintankunft erwartet
Mit der vierten Etappe von Córdoba über 170,3 Kilometer aus Andalusien heraus in die Region Kastilien nach Puertollano war nach welligen Teilstücken heute die Favoritenrolle klar bei Sprintern, denn obwohl im ersten Renndrittel zwei Bergwertungen der dritten Kategorie und damit so die meisten bisher auf einer Etappe anstanden, war die Zielanfahrt nahezu komplett flach und somit wie geschaffen für einen erneuten Kampf der Sprintbesten.

Erneut ein Andalucia-Profi an der Spitze
Ohne den Tinkoff-Profi Riccardo Serrano, der sich gestern einen Schlüsselbeinbruch zugezogen hatte, wurde die Etappe gleich mit dem ersten Anstieg, dem knapp sieben Kilometer langen Alto de los Villares, gestartet, sodass sich auch für nicht angriffsfreudige Fahrer die Möglichkeit bot ein paar Punkte zu sammeln. Dies beherzigte der bisher seit Etappe zwei im Bergklassement führende Jesus Rosendo von Andalucia und ließ sich vor seinem Mannschaftskollegen Francisco Martinez weitere sechs Punkte gutschreiben. Mit dem Ausbau der Führung in der Sonderwertung waren die Ambitionen des kleinen spanischen Teams aber nicht erfüllt, sodass José Antonio Lopez Gil auf der Abfahrt ausriss und wie sein Teamkollege Manuel Ortega am Vortag zu einer langen Soloflucht ansetzte gegen die niemand Vorbehalte zu haben schien, was den Vorsprung bis nach 30 Kilometern auf knapp sechs Minuten steigen ließ.

Wenige Kilometer später folgte dann auch schon die zweite Bergprämie des Tages, die an der Kuppe des 730 Meter hoch gelegenen Puerto de la Chimorra platziert worden war und vom Solisten Lopez Gil als Erster erreicht wurde. Dahinter bot sich allerdings ein anderes Bild als bei der ersten Sonderwetrtung des Tages, denn diesmal hatte der am ersten Berg noch viertplatzierte Kolumbianer Walter Pedraza (Tinkoff) die Nase vorne. Platz drei ging an Rosendo, der sich aber seiner Führung gewiss sein konnte, da er mit einem Kontostand von 16 Zählern noch einen Vorsprung von neun Punkten auf Ortega hatte, der am Puerto de la Chimorra als Vierter noch einen Punkt bekam. Zwischenzeitlich hatte Lopez Gil an jenem Anstieg eine kleine Stagnierung seines Vorsprungs hinnehmen müssen, doch in der Folgezeit wuchs der Abstand wieder kontinuierlich und erreichte nach guten 70 Kilometern knapp die Grenze von acht Minuten.

In Pozoblanco passierte Lopez Gil mit diesem durch die noch ausstehende Distanz von knapp 100 Kilometern nicht wirklich beruhigenden Vorsprung den ersten Zwischensprints, der ihm aufgrund seiner abgeschlagenen Position im Gesamtklassement als 154. mit 18:48min Rückstand nur finanziell nutzte. Einen höheren Stellenwert hatte da schon die Sonderprämie für den Gesamtführenden Daniele Bennati (Liquigas) und Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne), die sich einen Sprint um die verbliebenen zwei und einen Punkt bzw. die vier und zwei Sekunden Zeitgutschrift lieferten. Dabei setzte sich der Italiener Bennati durch und baute nicht nur seine Gesamtführung etwas aus, sondern setzte sich auch gemeinsam mit dem Spanier Valverde, der vor der Etappe noch punktgleich mit Tom Boonen und Erik Zabel gewesen war, an die Spitze der Punktewertung.

Sprinterteams in der Übermacht
Während die Sprinter sich teilweise mit Ausnahme der Zwischensprints im Feld verstecken und schonen konnte, musste José Antonio Lopez erkennen, dass die Sprintermannschaften nicht gewillt waren ihn ziehen zu lassen. Dem Spanier, der in diesem Jahr bei der Ruta del Sol die erste Etappe hatte gewinnen können, blieben 60 Kilometer vor dem Ende nur noch knapp sechs Minuten, welche durch die Situation als Solist kein ausreichendes Polster darstellten. Diese Tendenz setzte sich auch auf den folgenden Kilometern fort und als nur noch weniger als die Hälfter jener ausstehenden Distanz zu absolvieren war und nur noch zwei Minuten für den mutigen Solisten blieben, war sein Unternehmen schon fast gescheitert. Lediglich der letzte Zwischensprint in Almodóvar del Campo, bis zu dem er einen Vorsprung von 0:50min rettete, blieb dem Andalucia-Profi noch. Ohne Beteiligung der Sprinter ging Platz zwei und die damit verbundenen noch vier Sekunden Zeitgutschrift an Marco Marzano (Lampre), vor dem Mitfavoriten Alberto Contador (Astana), der ohne großen Aufwand zwei Sekunden Bonifikation mitnahm und sich damit vor dem morgigen Zeitfahren eine kleinwenig bessere Ausgangsposition verschaffte.

Bennati mit erfolgreicher Revanche
Sieben Kilometer vor dem Ziel war es dann um Lopez Antonio Gil endgültig geschehen, dennoch konnte man in der Teamleitung von Andalucia-Cajasur mit dem werbewirksamen Auftritt zufrieden sein. Währenddessen kam es zu einem Sturz, in den auch Damiano Cunego verwickelt worden war und bis ins Ziel 2:16min verlor. Wenig später kam es in der Zielanfahrt zu weiteren kleineren Stürzen, die noch vor der Drei-Kilometer-Marke passierten und damit nicht unter die Sturzregel fielen, nach der alle Fahrer die gleiche Zeit bekommen hääten. Während Carlos Sastre und Alberto Contador nur mit 19 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestendas Ziel erreichten, musste Andreas Klöden mit über vier Minuten alle Hoffnungen auf eine gute Endplatzierung begraben

Vorne ließ sich das Team Quick Step nicht aus der Ruhe bringen und sogar Paolo Bettini stellte sich ganz in Diensten Tom Boonens, der sich an das Hinterrad von Danilo Napolitano (Lampre) und damit noch hinter Erik Zabel, Daniele Bennati und seinen arbeitenden Teamkollegen orientierte. Den entscheidenden Antritt forcierte allerdings Daniele Bennati, der am meisten Schwung aus der letzten Kurve vor dem Ziel mitnahm und sich so noch dem von hinten und inzwischen aus seinem Windschatten kommenden Tom Boonen erwehren konnte. Der Liquigas-Sprinter siegte so letztlich klar im Goldenen Trikot und verteidigte damit das begehrte Kleidungsstück zumindest für einen weiteren Tag. Erik Zabel konnte nicht an seine Platzierung von gestern anknüpfen und belegte hinter Koldo Fernandez (Euskaltel-Euskadi) und Danilo Napolitano Rang fünf.

Bennati mit Gold-Trikot ins Zeitfahren
Mit dem goldenen Trikot auf seinen Schultern geht Bennati so morgen in das erste Zeitfahren, das auch die erste große Prüfung für die Favoriten darstellt. Von den Anwärtern auf den Vueltathron ist vor dem Zeitfahren Sastre als 22. mit 1:14min Rückstand der Bestplatzierte, doch Contador liegt ebenso wie Levi Leipheimer nur eine weitere Sekunde zurück.

Auch wenn eine Verteidigung eine fast unlösbare Aufgabe für den Gewinner von drei Etappen und der Punktewertung beim Giro sein dürfte, ist seine Ausgangsposition in der Punktewertung nach dem heutigen Tag optimal, da er nun 6 Punkte Vorsprung vor Boonen und 14 Punkte Vorsprung vor Zabel aufweist und beste Chancen hat ein zweites Sondertrikot bei einer großen Rundfahrt zu gewinnen.

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Daniele Bennati sprintet in Gold zum Sieg auf der 4. Etappe der Vuelta 2008 (Foto: Veranstalter)
Daniele Bennati sprintet in Gold zum Sieg auf der 4. Etappe der Vuelta 2008 (Foto: Veranstalter)

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