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Vuelta a España Verdienter Sieg für Caisse d´Epargne, aber unangebrachter Jubel von David Arroyo |
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19.09.2008 | |||||
Verdienter Sieg für Caisse d´Epargne, aber unangebrachter Jubel von David ArroyoInfo: VUELTA A ESPAÑAAutor: Felix Griep (Werfel) Ranking zu: Gesamtweltrangliste Segovia, 19.09.2008 - Viel Diskussionsstoff bot heute die 19. Etappe der Vuelta. Das Team Caisse d’Epargne ging fast mit kompletter Mannschaftsstärke in den Angriff und lag zu jeder Zeit an der Spitze des Rennens. So ging der Tagessieg letzlich auch verdient an einen Fahrer dieses Teams. Jedoch erschien David Arroyos Jubel im Ziel seinem geschlagenen Begleiter Vasil Kiryienka (Tinkoff) gegenüber unfair. Am Hinterrad des Weißrussen konnte sich Arroyo lange Zeit den taktischen Luxus des "Lutschens" leisten. 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 Es war schwer vorherzusehen wie das heutige Teilstück gefahren werden würde. Mit 145,5 km war die Etappe von Las Rozas anch Segovia recht kurz und bot gleich zwei Anstiege der 1. Kategorie. Vom da aus waren es dann aber noch gut 50 km bis ins Ziel, was einen erfolgreichen Angriff auf den Gesamtführenden Alberto Contador (Astana) unmöglich erscheinen ließ. Nicht mehr an dieser Etappe teilnehmen wollten Paolo Bettini (Quick Step), Stefan Schumacher (Gerolsteiner) und Filippo Pozzato (Liquigas), die sich in Richtung Straßen-WM in Varese orientieren. Im Laufe der Etappe gaben noch zwei weitere Deutsche auf, Christian Kux (Team Milram) und Heinrich Haussler (Gerolsteiner). Großangriff von Caisse d’Epargne Nach einigen erfolglosen Fluchtversuchen zu Beginn der Etappe ging es bei km 35 richtig los, als der Anstieg zum Alto de Navacerrada begann, steil zu werden. Zunächst setzten sich 13 Fahrer ab, von denen Caisse d’Epargne mit David Arroyo, Alberto Losada und Luis Pasamontes gleich drei stellte. Doch das war dem Team nicht genug und so machte sich kurz darauf David Moreno auf die Verfolgung. Als klar wurde, dass der Gesamtzehnte nicht weg kam, konterte sein Teamkollege Joaquin Rodriguez, Siebter der Gesamtwertung, und fuhr zur Spitzengruppe heran. Neben dem Caisse-Quartett befanden sich auch noch Ruben Perez, Ivan Velasco (beide Euskaltel), Iban Mayoz (Xacobeo Galicia), Javier Moreno (Andalucia-Cajasur), Vasil Kiryienka (Tinkoff), Volodymyr Gustov (Team CSC), Julien Loubet (Ag2r), Rémy Di Grégorio (Française des Jeux), Christophe Kern (Crédit Agricole) und Valerio Agnoli (Liquigas) in der nun 14 Mann starken Gruppe. Kurz vor dem Gipfel des Navacerrada wollte dann Contador zeigen, dass die Caisse-Offensive ihn nicht gefährden kann und verschärfte das Tempo im Feld, so dass nur eine kleine Gruppe um die Topfahrer ihm folgen konnte. Kurz nach Überquerung der Bergwertung ließ man sich nach der kurzen Kraftdemonstration aber wieder zurückfallen. An der Spitze sammelte Kern als Erster am Gipfel 16 Punkte, um seinen zweiten Platz in der Bergwertung hinter David Moncoutié (Cofids), zu festigen. Am Ende des Tages sollte er ihn sogar sicher haben. So konnte er es verkraften, dass er in der Abfahrt den Anschluss nach vorne verlor. Weiteres Scharmützel der Klassementfahrer Zu Beginn des zweiten Anstiegs auf den Alto de Navafria hatte Astana den Rückstand des Feldes auf die Führungsgruppe von zwischenzeitlich gut einer auf eine halbe Minute verkleinert und die vier Caisse-Fahrer gingen mit hohem Tempo in den Berg. Aus dem Feld begannen kurz vor dem Gipfel erneut die Attacken. Es eröffnet Carlos Sastre (Team CSC), dessen Tempoverschärfung aber nur in der Gesamtwertung uninteressante Fahrer zum Opfer fielen. Der folgende Antritt von Ezequiel Mosquera (Xacoebo Galicia) war schon deutlich selektiver, nur der souveräne Contador, sein Teamkollege Levi Leipheimer (Astana), Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) und Sastre kamen mit, während Fahrer wie Oliver Zaugg (Gerolsteiner) und Robert Gesink (Rabobnk) zu kämpfen hatten. Das erhöhte Tempo führte dazu, dass die Contador-Gruppe wenige Meter vor dem Gipfel des Berges zur Spitze aufschloss. Sastres dort fahrender Teamkollege Gustov führte die Tempoarbeit fort und kam als Erster über die Wertungslinie. In der folgenden Abfahrt konnten aber weitere Fahrer, darunter auch die erwähnten Zaugg und Gesink an die neue Spitzengruppe Anschluss finden, die etwa 40 Fahrer umfasste. Caisse d’Epargne nutzt taktische Vorteile Den entscheidenden Angriff des Tages eröffnete der Franzose Loubet in der Abfahrt nach dem Navafria. In Kiryienka und Arroyo fand er kurz darauf zwei Begleiter, von denen ihn aber nur einer unterstützen konnte. Arroyo im Spitzentrio war für Caisse d’Epargne eine ideale Konstellation. Mit noch sechs Fahrer in der Verfolgergruppe machte Caisse das Tempo und zwang damit Loubet und Kiryienka zu harter Arbeit für die Wahrung ihres Vorsprungs, der sich meist um eine Minute herum bewegte. Caisse konnte es sich leisten, hatte man mit Valverde doch den TOpfavoriten für die ansteigende Zielankunft am Ende der Etappe. Arroyo kam diese taktische Situation zu Gute, er musste sich nicht an der Führungsarbeit seiner zwei Begleiter beteiligen. Etwa 30 km vor dem Ziel konnte eine weitere Gruppe um den im Punktetrikot fahrenden Greg Van Avermaet (Silence-Lotto) und Erik Zabel (Team Milram) zur Caisse-Gruppe heranfahren, womit etwa die Hälfte der im Rennen befindlichen Fahrer wieder zusammen war. Nach der ersten Zielpassage, als es auf die letzten zehn Kilometer ging, versuchte Kiryienka seine Begleiter abzuschütteln, was ihm aber nur mit Loubet gelang, während Arroyo frisch genug war, um locker mitzugehen. Loubet wurde bald vom Feld eingeholt, aus dem nochmals der gestrige Etappendritte David Herrero (Xacobeo Galicia) und sein Teamkollege Mosquera Angriffe versuchten. Caisse d’Epargne hielt das Feld aber beisammen und führte es mit 35 Sekuden Rückstand auf die letzten 1,7 km, die mit 4,4% anstiegen. Kiryienka war anzusehen, dass er seine letzten Reserven angreifen musste, um nicht noch einzubrechen und so hatte der Weißrusse auf den letzten Metern auch nichts mehr entgegenzusetzen, als Arroyo zum Schlussspurt antrat und jubelnd die Ziellinie überquerte, fünf Sekunden vor dem geschlagenen Kriyienka. Ein durchaus verdienter Sieg für sein Team Caisse d’Epargne, aber ein unfairer Jubel des David Arroyo angesichts seiner lagnen Untätigkeit in der Gruppe mit Kiryienka und Loubet. Eine dezentere Freude hätte ihm sicher besser gestanden. Elf Sekunden nach dem Sieger sprintete der erste Teil des Feldes ins Ziel, angeführt vom Nick Nuyens (Cofidis). Hinter Valverde kam Van Avermaet auf den fünften Platz und baute die Führung der Punktewertung auf 25 Zähler gegenüber Contador aus, die exakte Punktzahl für einen Etappensieg. Mit einer weiteren Flachetappe am Sonntag sollte der Belgier dieses Spezialtrikot also sicher gewinnen können. Alle Topfahrer befanden sich in der Elf-Sekunden Gruppe auch Oliver Zaugg, der 14. wurde, vier Plätze vor Andreas Klöden (Astana). In der Gesamtwertung gab es auf den ersten Plätzen daher so gut wie keine Veränderungen, nur der Siebte Rodriguez errang an einer Sprintwertung sechs Sekunden Zeitgtuschrift. -> Zum Resultat Morgen Entscheidung der Vuelta Das morgige Bergzeitfahren auf der 20. Etappe wird endgültig über den Vuelta-Sieg entscheiden, wenngleich dieser Contador schon so gut wie sicher ist. Mit 1:17 Minute Vorsprung auf seinen Teamkollegen Leipheimer geht er die letzte schwere Prüfung der Vuelta 2008 an. Carlos Sastre als Dritter mit 3:41 Minuten Rückstand wird die Astana-Fahrer unter normalen Umständen nicht mehr einholen können. Der Schweizer Zaugg wird um seinen zehnten Gesamtpaltz kämpfen müssen, vier Fahrer mit weniger als zwei Minuten Rückstand sitzen ihm im Nacken. |
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