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Mark Cavendish auf Etappe 13 der Tour de France zum vierten Mal unschlagbar
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18.07.2008

Mark Cavendish auf Etappe 13 der Tour de France zum vierten Mal unschlagbar

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Nîmes, 18.07.2008 - Columbia-Profi Mark Cavendish (Foto) ist bei der Tour de France im Sprint das Maß aller Dinge. Seine Überlegenheit demonstrierte er auf dem 13. Teilstück zwischen Narbonne und Nîmes zum vierten Mal, indem er Robbie McEwen (Silence-Lotto) und Romain Feillu (Agritubel) klar distanzierte. Heinrich Haussler (Gerolsteiner) wurde hervorragender 4. Cadel Evans (Silence-Lotto) verteidigte unterdessen ohne jegliche Mühe die Gesamtführung.


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Erneut die Sprinter gefragt
Am heutigen Freitag folgte mit der 13. Etappe der Frankreichrundfahrt von Narbonne nach Nîmes ein weiteres Teilstück für die Sprinter, welches alle gestern ins Ziel gekommenen 158 Fahrer um 13:10 Uhr in Angriff nahmen. Mit Ausnahme von wenigen kleinen Wellen im Profil, von denen drei als Bergwertungen der vierten Kategorie ausgeschrieben worden waren, war die Topographie eher wenig anspruchsvoll. Auf dem 182 Kilometer langen Weg vom gestrigen Zielort zum morgigen Startort waren zudem auch zwei Sprintwertungen ausgeschrieben, doch besonders im Ziel waren die zu gewinnenden 35 Punkte im Kampf um das Grüne Trikot wichtig.

Terpstra und Brard rennbestimmend
Im Gegensatz zum Vortag bildete sich die Ausreißergruppe des Tages unmittelbar nach dem Start, allerdings war diese erneut ein Duo und somit sehr gut kontrollierbar für die Sprintermannschaften. Jenes Duo setzte sich aus dem Niederländer Niki Terpstra vom Team Milram und dem Franzosen Florent Brard von Cofidis zusammen und konnte nach zehn Kilometern auf knapp drei Minuten schnell davonziehen, was auch dadurch begünstigt wurde, dass Terpstra als am besten Platzierte der beiden bereits über 1 Stunde und 40 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot von Cadel Evans aufwies. Nach 15 absolvierten Kilometern waren es bereits fünf Minuten und maximal erreichte der Abstand sogar über neun Minuten, doch die Favoritenteams zeigten sich aufmerksam und reduzierten den Vorsprung wieder leicht, ehe es in Richtung erste Bergwertung bei Kilometer 62 ging. Dort gewann Brard im Vorbeifahren die Sonderwertung, ehe 6:40min später Sebastian Lang (Foto unten: Lang im Bergtrikot) ungefährdet seinen Kontostand um einen weiteren Zähler aufstockte.

In der Folgezeit stabilisierte sich der Abstand bei guten sechs Minuten, doch als es in die Nähe der Côte de Puéchabon ging, welche die zweite Bergwertung darstellte, blieb dem niederländisch-französischen Duo nur noch vier Minuten an Vorsprung mit denen Brard sich auch die zweite Bergprämie sicherte. Im Peloton gab es dann wenig später ein anderes Bild, als Sebastian Lang seinem österreichischen Mannschaftskollegen Bernhard Kohl den Vortritt ließ, der damit seine zweite Position im Bergklassement festigte und bereits vor den Alpen so seine Ambitionen auf das Spezialtrikot deutlich machte. Während sich diese Tendenz des schrumpfenden Abstandes weiter fortsetzte und so Brard und Terpstra eine Dezimierung des Vorsprung auf 2:40min 60 Kilometer vor dem Ziel hinnehmen mussten, stand vier Kilometer später mit dem Pic Saint-Loup die dritte und letzte Bergwertung auf dem Programm, die wie auch schon die ersten beiden Spezialwertungen an Brard ging. Den letzten Punkt für den dritten Platz sicherte sich unterdessen Sebastian Lang, der ohne jegliche Mühe seinen insgesamt 60. Punkt einfuhr. Nach den absolvierten Bergpreise standen noch zwei Sprintwertungen aus, von denen erstere in Saint-Bauzille de-Montmel 42,5 Kilometer vor dem Ziel nach den drei von Brard gewonnenen Wertungen folgerichtig an Terpstra ging. Aus dem Feld heraus nahm Juan Antonio Flecha für seinen Kapitän Oscar Freire mit einer Attacke die verbliebenen zwei Punkte weg.

In Villevielle bei der zweiten Sprintwertung entschied Terpstra erneut die Wertung für sich, diesmal jedoch mit einer Attacke vom Hinterrad seines Begleiters aus, welche allerdings längerfristig angelegt war. Dahinter hatte Juan Antonio Flecha ebenfalls attackiert um eine ähnliche Taktik wie schon beim ersten Sprint zu verfolgen, doch mit Stephane Augé hatte sich ein weiterer Cofidis-Profi an sein Hinterrad gehängt, der den Spanier noch vor der Sprintwertung stehen ließ, dem es allerdings gleichgültig war, wer die Punkte für den dritten Platz bekam, solange es kein Konkurrent von Freire war. Augé passierte die Spezialwertung 26,5 vor dem Ziel mit einer halben Minute Rückstand und schloss sich bald mit seinem Mannschaftskollegen Brard zu einem Duo zusammen, welches nun den niederländischen Solisten verfolgte. Doch auch zu zweit schafften die beiden Cofidis-Profis es nicht näher zu kommen, stattdessen baute Terpstra seinen Vorsprung sogar schnell auf bis zu einer Minute 18 Kilometer vor dem Ziel aus. Seine beiden Verfolger stellten aber bald nicht mehr den Bezugspunkt dar, denn 14 Kilometer vor dem Ende schluckte das von einer Sprintallianz bestehend aus Agritubel, Fdjeux und Crédit Agricole angeführte Peloton das französische Duo. Auch Terpstra war bald am Ende seiner Reserven angelangt und wurde trotz eines aufopferungsvollen Kampfes zehn Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Angriffe wirkungslos
Kurz bevor der Niederländer im Feld verschwand, setzte mit dem zeitfahrstarken Stef Clement vom Team Bouygues Telecom ein Landsmann des Milram-Profis eine erneute Attacke, jeodhc blieb auch diese erfolglos. Doch auch durch diesen gescheiterten Versuch ließ sich ein anderes französisches Team nicht entmutigen, denn mit Sylvain Chavanel griff kurz darauf ein weiterer Cofidis-Profi an, dessen Antritt wesentlich aussichtsreicher war, doch im Feld zeigte sich nach dem vereitelten Ausreißversuch von Terpstra auch Milram an der Spitze und hielt das Tempo hoch. So ereilte Chavanel drei Kilometer vor dem Ziel das Schicksal seiner Vorgänger und fiel zurück.

Demonstration der Stärke durch Cavendish
Nun übernahm Liquigas die Tempoarbeit, doch als es auf die Zielgerade ging hatte Milram das Kommando übernommen und zog für Erik Zabel den Sprint perfekt an, der allerdings zu früh im Wind stand. Stattdessen entfaltete erneut Mark Cavendish seine enorme Endgeschwindigkeit und fuhr seinen Kontrahenten klar davon und konnte sich früh über seinen vierten Tageserfolg freuen. Auf Platz zwei hinter dem Columbia-Sprinter spurtete Robbie McEwen (Silence-Lotto), der damit das erste gute Resultat bei dieser Tour einfuhr. Dritter wurde Romain Feillu von Agritubel, vor dem besten Deutschen des Tages, Heinrich Haussler vom Team Gerolsteiner. Als Fünfter verteidigte Oscar Freire sein Grünes Trikot, dass er mit 28 Punkten Vorsprung vor Cavendish inne hat. Der Sechste des Tages, Thor Hushovd (Crédit Agricole), verlor an Boden und ist in der Sonderwertung derzeit punktgleich mit Cavendish. Für Erik Zabel reichte es hinter Leonardo Duque (Cofidis) nur für Rang acht. Julian Dean (Garmin-Chipotle) und Sébastien Chavanel (Fdjeux) komplettierten die Top10 des Tages.

Im Gesamtklassement gab es erneut keinerlei Änderungen, sodass Cadel Evans auch morgen das gelbe Trikot zur Schau tragen darf. Auf Platz zwei liegt weiterhin der Luxemburger Fränk Schleck vom Team CSC-Saxo Bank mit nur einer Sekunde Rückstand, vor dem Amerikaner Christian Vandevelde von Garmin-Chipotle, der 38 Sekunden hinter dem führenden Australier aus dem Team Silence-Lotto liegt.

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Stimmen zum Rennen

Mark Cavendish:
„Man hatte mir gesagt, es sei nicht windig, in Wirklichkeit gab es aber sehr viel Wind auf der Zielgeraden. Ich konnte mich 150 Meter vor dem Zielstrich nicht wirklich absetzen, wie ich es eigentlich wollte. Dennoch konnte ich beschleunigen, ein wenig Vorsprung herausfahren und diesen ins Ziel bringen.
Durch meine Erfahrung auf der Bahn habe ich mir die Grundlagen für die Schnelligkeit angeeignet. Ich besitze eine gute Beschleunigung, und genau das braucht man auf der Bahn. Diese Beschleunigung gibt mir die Möglichkeit, mich von den Konkurrenten abzusetzen und einen Abstand herauszufahren, wenn ich zum Sprint antrete. Danach halte ich meinen Vorsprung. Ich bin auch in bester Begleitung, und meine Erfolge sind auch auf die tolle Arbeit meines Teams zurückzuführen: Sie führen mich auf dem letzten Kilometer immer tadellos heran. Ich habe das Hinterrad von Marcus Burghardt genommen, der mich an den Zug von Liquigas geführt hat, und anschließend habe ich das zu meinem Vorteil genutzt, um die Etappe zu gewinnen."

Erik Zabel:
„Der achte Platz ist schon ein wenig enttäuschend, keine Frage. Aber immer nur von hinten zu fahren bei einem starken Mark Cavendish, macht auch wenig Sinn. Am Schluss war es dann doch ein bisschen weit. Cavendish ist einfach der Stärkste, da hat man keine Chance."

Cadel Evans:
„Meine Verletzungen setzen mir nicht mehr so zu, es dauert zwar noch etwas, aber es wird besser. Hier und da habe ich noch Schmerzen, aber irgendwann werde ich auch wieder auf meiner linken Seite schlafen können.
Wir haben keine durchgehende Mannschaft von Bergfahrern, doch Cioni und Popowitsch haben ihre Aufträge, und sie haben sich in den letzten Tagen ausgeruht. Um frisch zu den Alpen zu gelangen, sind sie sind nicht in Erscheinung getreten. Von Tag zu Tag werden die beiden besser. Dann habe ich auch den besten Mario Aerts an meiner Seite, den ich in den letzten Jahren gesehen habe. Bei allen Tour-Auflagen ist er mir ein guter Freund gewesen, und ich weiß, dass er in den nächsten Tagen ein tapferer Verbündeter sein wird."






Mark Cavendish auf Etappe 13 zum vierten Mal unschlagbar, Tour de France, Foto: letour.fr
Mark Cavendish auf Etappe 13 zum vierten Mal unschlagbar, Tour de France 2008, Foto: letour.fr

Sebastian Lang, Tour de France 2008, Foto: letour.fr
Sebastian Lang endlich im verdienten Bergtrikot, Tour de France 2008, Foto: letour.fr



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