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Adventskalender am 21. Dezember: Contadors Triumph über Rodriguez - Rückblick auf die Vuelta a España 2012
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21.12.2012

Adventskalender am 21. Dezember: Contadors Triumph über Rodriguez - Rückblick auf die Vuelta a España 2012

Info: VUELTA A ESPAÑA 2012
Autor: Felix Griep (Werfel)



  21.12.  
Als dritte Grand Tour steht die Vuelta a España meist etwas im Schatten von Giro d‘Italia und Tour de France. Dieser Tatsache wollte man mit einem möglichst spektakulären Parcours entgegenwirken, der die rekordverdächtige Zahl von neun Bergankünften bereithielt. Überraschenderweise fiel die Entscheidung um den Gesamtsieg an der wohl unscheinbarsten davon, als Alberto Contador auf der 17. Etappe ein unerwarteter Coup gelang, mit dem er Joaquin Rodriguez das Rote Trikot entriss und dieser sogar noch hinter Alejandro Valverde zurückfiel. Auf den flacheren Etappen war John Degenkolb der erfolgreichste Fahrer, sprintete zu fünf Etappensiegen. LiVE-Radsport.com lässt nach Giro und Tour auch die 67. Spanien-Rundfahrt noch einmal Tag für Tag Revue passieren.



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Vom 1. bis 24. Dezember präsentieren wir Euch jeden Tag einen besonderen Beitrag, um die an Radrennen etwas ärmere Adventszeit erträglicher zu gestalten.
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18.08. Etappe 1 (MZF): Pamplona - Pamplona (16,5 km)
Movistar gewinnt Mannschaftszeitfahren in Stierkampfarena

In Pamplona rennen sonst auch schon einmal Stiere durch die Gassen, am ersten Tag der Vuelta fuhren dort Mannschaften gegen die Uhr. Das Ziel in der Stierkampfarena erreichte Movistar in der kürzesten Zeit und brachte Jonathan Castroviejo ins Rote Trikot. Damit war auch Alejandro Valverde ein guter Start gelungen, der seinen späteren Rivalen um den Vuelta-Sieg, Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank) und Joaquin Rodriguez (Katusha), 14 bzw. 15 Sekunden abnehmen konnte. Platz zwei belegte zehn Sekunden hinter Movistar die Truppe von Omega Pharma-Quick Step, der zur Hälfte der Strecke Tony Martin und Zdenek Stybar verloren gingen, weil sie einem Motorrad in die falsche Richtung folgten.

-> Movistar gewinnt Teamzeitfahren im heißen Pamplona - Castroviejo erster Leader



19.08. Etappe 2: Pamplona - Viana (181,4 km)
Degenkolb gewinnt seine erste von insgesamt fünf Etappen

In Viana begann eine unerwartete Siegesserie des jungen deutschen Sprinters John Degenkolb (Argos-Shimano). Er gewann das erste Kräftemessen der Sprinter, bei denen im Vorfeld kein wirklicher Topfavorit auszumachen war. Allan Davis (Orica-GreenEdge) und Ben Swift (Sky ProCycling) belegten die Plätze zwei und drei. Ausreißern wurde keine Chance auf den Etappensieg gelassen, dafür konnten sie an einer Bergwertung um das erste Bergtrikot kämpfen. Diese Wertung gewann eigentlich Javier Francisco Aramendia (Caja Rural), per Jury-Entscheid wurde er aber, offensichtlich wegen eines regelwidrigen Sprintverhaltens, zurückversetzt und Javier Chacon (Andalucia) zum Sieger ernannt.

-> Degenkolb besorgt ein Jahr nach Kittel nächsten Vuelta-Etappensieg für Argos-Shimano



20.08. Etappe 3: Faustino V - Eibar (Arrate) (155,3 km)
Quartett der stärksten Bergfahrer präsentiert sich im Baskenland

Am dritten Vuelta-Tag ging es durchs Baskenland, wo kurz vor dem Ziel der Alto de Arrate zu überqueren war. Die erste Attacke kam zwar von Valverde, doch danach war es Contador, der nicht weniger als viermal angriff. An der Bergwertung befand er sich allerdings noch in Begleitung von Valverde, Rodriguez und Chris Froome (Sky ProCycling), die seinen Tempoverschärfungen widerstanden hatten. Nach zwei Kilometern Abfahrt gewann Valverde den Zielsprint hauchdünn gegen Rodriguez und übernahm die Gesamtführung von seinem Teamkollegen Castroviejo. Diese erste Standortbestimmung hatte bereits die Schlüsselfiguren dieser Spanien-Rundfahrt hervorgebracht, die auch fortan maßgeblich das Geschehen prägen sollten.

-> Valverde bezwingt Rodriguez im Baskenland - auch Contador und Froome zeigen Form



21.08. Etappe 4: Barakaldo - Estación de Valdezcaray (160,6 km)
Sky hängt Valverde nach Sturz ab, Clarke gewinnt erste Bergankunft

Im Kampf um den möglichen Gesamtsieg erlitt Valverde auf dieser Etappe einen herben Rückschlag. Nachdem er 30 Kilometer vor Schluss in einen Sturz verwickelt wurde, sorgte das Team Sky mit seiner Tempoarbeit dafür, dass der Spanier den Anschluss nicht wieder herstellen konnte. Diese umstrittene Aktion kostete Valverde, im Vergleich zu den anderen Favoriten, am Ende 55 Sekunden. Rodriguez erhielt dadurch das Rote Trikot. Das urplötzlich schnell gewordene Peloton drohte sogar, eine zuvor 13 Minuten vorausfahrende Ausreißergruppe noch einzuholen, von der trotzdem einige Fahrer an der moderaten Bergankunft bei der Estación de Valdezcaray durchkamen. Den Etappensieg entschied schließlich ein Duo unter sich, wobei Martin dem Australier Simon Clarke (Orica-GreenEdge) unterlegen war.

-> Tony Martin unterliegt Simon Clarke - Valverde-Sturz sorgt für Wirbel



22.08. Etappe 5: Logroño - Logroño (168,0 km)
Auch zweiter Massensprint geht an Degenkolb

Auf einem großen Rundkurs um Logroño spielte sich eine relativ eintönige Etappe ab, was auch daran lag, dass es mit Chacon, der das Bergtrikot, welches nun Clarke trug, längst wieder verloren hatte, nur einen einzigen Ausreißer gab. So kam es zum erwarteten Massensprint, in dem erneut Degenkolb der Schnellste war und die Konkurrenten schwankende Leistungen zeigten. Die Fahrer hinter ihm hießen diesmal Daniele Bennati (RadioShack-Nissan) und Gianni Meersman (Lotto Belisol), die auf Etappe 2 nur Zehnter und Achter waren, während Davis und Swift es nun nur auf Platz sieben bzw. 21 schafften.

-> Sieg Nummer zwei für Degenkolb bei der Vuelta a España



23.08. Etappe 6: Tarazona - Jaca (175,4 km)
Leader Rodriguez sprintet am Berg schneller als Froome

Die zweite Bergankunft war mit 3,8 Kilometern zwar deutlich kürzer als jene zwei Tage zuvor, doch war es hinauf nach Fuerte del Rapitán deutlich steiler. Mit Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM), dem Dritten des Giro d’italia, der in der Gesamtwertung schon weit zurücklag, wurde am Fuße dieses Anstieges der letzte Ausreißer gestellt. Sky diktierte zunächst das Tempo mit Rigoberto Uran und Sergio Henao, bis 500 Meter vor dem Ziel Froome antrat. Der Zweite der Tour de France wurde aber noch von Rodriguez überholt, der im Leadertrikot mit fünf Sekunden Vorsprung den Sieg holte. Valverde und Contador folgten mit zehn bzw. 19 Sekunden Verlust. Rodriguez lag damit zehn Sekunden vor Froome, 36 vor Contador und 54 vor Valverde.

-> Sieg in Rot: Joaquin Rodriguez setzt ein Ausrufezeichen bei der Vuelta a España



24.08. Etappe 7: Huesca - Alcañiz/Motorland Aragón (164,2 km)
Sky sorgt für Trubel, doch Degenkolb siegt erneut

Das Finale der Flachetappe führte auf die Rennstrecke Motorland Aragón und war von großer Nervosität geprägt. So kam es zehn Kilometer vor dem Ende zu einem Sturz des bis dato noch Gesamtvierten Uran, auf den sein Sky-Team nicht wartete. Die britische Mannschaft sorgte auf den letzten Kilometern für enorme Geschwindigkeit, die fast eine komplette Aufsplitterung des Pelotons zur Folge hatte, Froome letztendlich aber doch keinen Zeitgewinn auf seine Gegner einbrachte. Sprinter Ben Swift schaffte es dann auch nur auf Platz zehn und Degenkolb konnte zum dritten Mal jubeln. Elia Viviani (Liquigas) musste sich nur knapp geschlagen geben, Davis erreichte den dritten Platz.

-> Degenkolb bleibt bei Vuelta-Sprints ungeschlagen - Sky nimmt keine Rücksicht auf Uran



25.08. Etappe 8: Lleida - Andorra/Collada de la Gallina (174,7 km)
Valverde gelingt in Andorra zweiter Etappensieg, Froome verliert Zeit

Dem stetigen Wechsel der vorherigen Etappen folgend stand schon wieder eine Bergankunft auf dem Programm. In Andorra ging es mit der Collada de la Gallina den bislang schwersten Berg hinauf, der auf gut sieben Kilometer im Schnitt acht Prozent Steigung aufwies. Zwei Kilometer vor dem Gipfel wurde Cameron Meyer (Orica-GreenEdge), der letzte Ausreißer, eingeholt und das gewohnte Quartett war wieder vorne zu sehen. Ein Angriff Contadors nach der Flamme Rouge brachte Froome in Rückstand der auf dem letzten Stück 15 Sekunden kassierte. Contador kam zwar ohne Verlust im Ziel an, wurde hinter Valverde und Rodriguez aber nur Dritter. In der Gesamtwertung belegte Froome unverändert Rang zwei, wobei der Abstand zum Führenden Rodriguez nun schon 33 Sekunden betrug.

-> Valverde siegt in Andorra - Froome verliert Zeit im Vuelta-Vierkampf



26.08. Etappe 9: Andorra - Barcelona (196,3 km)
Rodriguez und Gilbert ziehen am Montjuic davon

Die unscheinbare neunte Etappe hatte es auf den letzten gut fünf Kilometern durch Barcelona in sich, als es über den Alto de Montjuic ging. Contador griff schon kurz vor diesem 1100 Meter langen Anstieg an, doch Sky hielt ihn im Zaum. Bergauf war es Rodriguez, der sich absetzen konnte und in Philippe Gilbert (BMC Racing Team) einen starken Begleiter fand, mit dem er die Flucht zum erfolgreichen Ende bringen konnte. Den Sieg durfte Gilbert bejubeln, Rodriguez freute sich über zwölf gewonnene Sekunden plus Bonifikation. Zum ersten Ruhetag lag er damit ein gutes Stück vor Froome (+0:53), Contador (+1:00) und Valverde (+1:07).

-> Gilberts Erlösung in Barcelona - Rodriguez baut Vuelta-Führung weiter aus



28.08. Etappe 10: Ponteareas - Sanxenxo (190,0 km)
Degenkolb nutzt auch seine vierte Sprintchance

Nach einem Tag Pause gab es in unmittelbarer Nähe der Atlantikküste eine Flachetappe, auf der natürlich der Wind zur Gefahr hätte werden können. Zu Windkantensituationen kam es aber nicht, auch wenn das Team Sky im Finale ein hohes Tempo anschlug. Stattdessen hieß der Sieger im vierten Massensprint zum vierten Mal Degenkolb. In Nacer Bouhanni (FDJ-BigMat) gab es zum vierten Mal einen anderen Zweitplatzierten, Dritter wurde Bennati. In der Punktewertung lag Degenkolb wegen der hohen Anzahl von Bergetappen trotz seiner Siegesserie nicht weit vor Rodriguez und Valverde, so dass die Aussichten, das Grüne Trikot bis zum Rundfahrtende zu behalten, nicht überragend waren.

-> Kein Vorbeikommen an Degenkolb - vierter Sieg im vierten Massensprint



29.08. Etappe 11 (EZF): Cambados - Pontevedra (39,4 km)
Kessiakoff gewinnt Zeitfahren, Rodriguez bleibt knapp in Rot

Genau zur Mitte der Rundfahrt musste das einzige Einzelzeitfahren absolviert werden, das auf seinen knapp 40 Kilometern über den Alto Monte Castrove führte, der mit Anstieg und Abfahrt gut die Hälfte der Strecke ausmachte. Der Schwede Fredrik Kessiakoff (Astana) kam mit den Bedingungen am besten zurecht und siegte mit 17 Sekunden Vorsprung auf Contador. Der musste nicht nur weiter auf einen Etappensieg warten, sondern verpasste auch noch die Führung in der Gesamtwertung um gerade einmal eine Sekunde. Der Tagesdritte Froome rückte bis auf 16 Sekunden an den aufopferungsvoll kämpfenden Leader Rodriguez heran, wohingegen Valverde trotz Platz vier nur sehr wenig Zeit gutmachen konnte.

-> Rodriguez bleibt 1 Sekunde vor Contador - Kessiakoff gewinnt Vuelta-Zeitfahren



30.08. Etappe 12: Vilagarcía de Arousa - Dumbría/Mirador de Ézaro (190,5 km)
Rodriguez baut seine Führung mit zweitem Sieg wieder etwas aus

Die 12. Etappe verlief fast komplett flach, erst auf den letzten zwei Kilometern kam es zur nächsten Bergankunft. Die Straße nach Mirador de Ézaro führte jedoch bei durchschnittlich 13 Prozent empor. Rodriguez bewies einmal mehr, dass ihm solche steilen Rampen besonders liegen und holte sich seinen zweiten Sieg nach Fuerte del Rapitán. Contador hatte bei seiner ersten Tempoverschärfung noch folgen können, verlor dann aber doch acht Sekunden. Inklusive Zeitgutschriften lag er nun wieder 13 Sekunden hinter Rang eins. Valverde verlor 13, Froome 23 Sekunden und Rodriguez hatte zumindest einen Teil des Verlustes vom Zeitfahren wieder reingeholt. Er übernahm zudem die Führung in der Punktewertung, so dass Degenkolb Grün fortan nur stellvertretend tragen durfte.

-> Rodriguez vergrößert mit zweitem Etappensieg seinen Vorsprung bei der Vuelta a España



31.08. Etappe 13: Santiago de Compostela - Ferrol (172,8 km)
Ausreißer verhindern einen Massensprint, Cummings siegt

Argos-Shimano schien auf gutem Wege zu sein, Degenkolb zu einem fünften Etappensieg zu führen, als der Rückstand zu sieben Ausreißern 20 Kilometer vor dem Etappenziel unter eine Minute fiel. Doch drei kleine Hügel kamen den Flüchtlingen entgegen und es gab sogar einige Angriffe aus dem Feld, dem am Ende noch 40 Sekunden zur Spitze fehlten. Die Ausreißer kämpften demnach um den Etappensieg, den der Brite Stephen Cummings (BMC Racing Team) mit seinem entscheidenden Antritt vier Kilometer vor Schluss erringen konnte. Vier Sekunden nach ihm folgten Meyer und Juan Antonio Flecha (Sky ProCycling). Meyers Teamkollege Clarke, der Gewinner der 4. Etappe, hatte ebenfalls zu der Gruppe gehört.

-> Ausreißersieg statt Massensprint: Cummings mit unerwartetem Triumph



01.09. Etappe 14: Palas de Rei - Puerto de Ancares (149,2 km)
Dritter Sieg für Rodriguez, Contador bleibt einziger ernsthafter Konkurrent

Auf der 14. Etappe begann die intensivste Phase der Vuelta mit drei Hochgebirgsetappen am Stück. Die erste führte über ein kaum einmal flaches Profil mit vier Bergwertungen und am Ende auf den Puerto de Ancares (9,5 km à 8,1%) hinauf. In einer 16-köpfigen Ausreißergruppe befand sich Clarke, der das Bergtrikot von Valverde zurückeroberte. Der Schlussanstieg war aber den Favoriten vorbehalten und Saxo Bank bereitete einen Angriff Contadors fünf Kilometer vor dem Ziel gut vor, dem im ersten Moment nur Valverde folgen konnte. Rodriguez fand mit seinem Teamkollegen Daniel Moreno Anschluss, während Froome nicht wieder Kontakt herstellen konnte. Zwei Kilometer vor dem Ende konnte sich Contador sogar alleine absetzen, auf dem Schlusskilometer wurde er aber wieder von Rodriguez überholt und verlor fünf Sekunden. Valverde kassierte 13, Froome 38 Sekunden. Contador blieb mit 22 Sekunden weiter auf Schlagdistanz zu Rodriguez, wohingegen Froome und Valverde beide mittlerweile 1:41 Minute zurücklagen.

-> Contador wirft den Fehdehandschuh - Rodriguez nimmt ihn auf und siegt



02.09. Etappe 15: La Robla - Lagos de Covadonga (186,5 km)
Sieg an den Lagos für Piedra, Contador kann Rodriguez nicht abhängen

Nach einem aufregenden Etappenbeginn, als sich das Feld in einer Abfahrt teilte und Valverde zwischenzeitlich eine Minute zurückgefallen war, wurde eine Gruppe von zehn Ausreißern weit fahren gelassen, rund zehn Minuten Rückstand hatten die Favoriten letztlich auf den Sieger. Dieser war Antonio Piedra (Caja Rural), der sich am Schlussanstieg zu den Lagos de Covadonga (13,5 km à 7,0%) schon früh von seinen Begleitern löste und mit zwei Minuten Vorsprung gewann. Contador attackierte in den Rampen insgesamt fünfmal, Rodriguez ließ sich aber partout nicht abschütteln. Valverde hatte es seinem starken Helfer Nairo Quintana zu verdanken, dass er das Ziel zeitgleich mit den beiden erreichte. Froome verlor über eine halbe Minute auf das Trio und musste den dritten Platz im Gesamtklassement an Valverde abtreten. Der britische Tour-Zweite konnte seine Form aus der ersten Vuelta-Hälfte nicht mehr halten und verlor am nächsten Tag noch deutlich mehr Boden.

-> Piedra gewinnt an den Lagos de Covadonga - Contador angriffslustig, aber glücklos



03.09. Etappe 16: Gijón - Valgrande-Pajares/Cuitu Negru (183,5 km)
Cataldo gewinnt harte Bergankunft, Rodriguez weiter souverän

Das Teilstück vor dem letzten Ruhetag wurde als „Königstappe“ bezeichnet, was vor allem einem extrem harten Schlussanstieg zu verdanken war. Nach der Hälfte der Strecke setzten sich Dario Cataldo (Omega Pharma-Quick Step) und de Gendt aus dem Feld ab und überquerten gemeinsam die beiden großen Berge Puerto de San Lorenzo und Alto de la Cobertoria, an denen sich die Favoriten noch zurückhielten. Das Ausreißduo konnte bei der Bergankunft am Puerto de Pajares (19,4 km à 6,9%) gut zwei Minuten Vorsprung verteidigen. Auf den extrem steilen letzten drei Kilometern nach Cuitu Negru konnte de Gendt Cataldo nicht mehr folgen und kam zwar noch einmal nahe an ihn ran, lag schlussendlich aber sieben Sekunden hinter dem Italiener. Contador, der wieder alles Mögliche tat, war weiterhin nicht in der Lage, Rodriguez zu knacken. Der baute seine Führung sogar auf 28 Sekunden aus, weil er Contador am Ende zwei Sekunden plus den Bonus für Etappenplatz drei abnahm. Valverde fiel gesamt auf 2:04 Minuten Abstand zu Rodriguez zurück und Froome büßte an einem schwachen Tag gar rund zweieinhalb Minuten ein.

-> Cataldo bezwingt de Gendt - Rodriguez gewinnt Sekunden im Duell um Rot



05.09. Etappe 17: Santander - Fuente Dé (187,3 km)
Contador überrascht Rodriguez und entreißt ihm das Rote Trikot

Bei drei Bergankünften in Serie hatte sich Rodriguez unverwundbar gezeigt, woraufhin Contador und Saxo Bank am Ruhetag eine andere Taktik ausbrüteten, die sie auf der Etappe nach Fuente Dé perfekt in die Tat umsetzten. Gut 60 Kilometer vor dem Ziel wurde ein erster kleiner Berg überquert, nach dem 26 Fahrer eine Spitzengruppe bildeten. Darin befanden sich drei Helfer Contadors, der im direkt danach folgenden nächsten, auch eher kleinen Anstieg attackierte und nach vorne fuhr. Während Contador nun mit mannschaftlicher Hilfe davonzog, verloren die isolierten Rodriguez und Valverde immer mehr Zeit. Bei der Ankunft am „Rollerberg“ Fuente Dé (17,3 Kilometer à 3,9%) hatte Rodriguez 2:38 Minuten auf Contador verloren, der seine Topleistung mit dem Etappensieg krönte. Valverde hatte im Gegensatz zum entthronten Leader noch ein starkes Finish hingelegt und fuhr bis auf Platz zwei vor, verlor nur sechs Sekunden. So wurde das Podium komplett umgekrempelt und Contador genoss eine komfortable Führung gegenüber Valverde (+1:52) und Rodriguez (+2:28).

-> Contador sorgt für Spektakel - Rodriguez verliert Rotes Trikot der Vuelta a España



06.09. Etappe 18: Aguilar de Campoo - Valladolid (204,5 km)
Bennati gewinnt bei erster Sprint-Niederlage Degenkolbs

Nach den vielen anstrengenden Tagen kamen die Sprinter wieder einmal zum Zug, hatten auf der ziemlich flachen Etappe die Ausreißer gut unter Kontrolle. In Valladolid gelang Degenkolb allerdings nicht sein fünfter Erfolg, sondern nur der fünfte Platz. Zu schlecht war er im Endspurt platziert. Besser machte es Bennati, der vom Hinterrad Swifts, welcher den Sprint von Sky angezogen bekam, im richtigen Moment lossprintete und vor diesem und Davis eine seltene Gelegenheit zu nutzen wusste. An der Spitze der Gesamtwertung blieb damit ausnahmsweise einmal alles beim Alten.

-> Bennati überspurtet Swift - erster Sprint ohne Degenkolb-Sieg bei der Spanien-Rundfahrt



07.09. Etappe 19: Peñafiel - La Lastrilla (178,4 km)
Gilbert gewinnt leicht ansteigendes Finish vor Valverde

Auch größtenteils flach verlief die 19. Etappe, deren letzte Kilometer aber eine leichte Steigung aufwiesen. Einen Zwischensprint zwölf Kilometer vor Schluss gewann Valverde vor Rodriguez und auch im Ziel gingen sie auf Jagd nach Zeitgutschriften. Kurzzeitig lag eine Gruppe um Degenkolb vorne, bis Gilbert an die Spitze drängte, der nach Barcelona auf seinen zweiten Tagessieg aus war. In seinem Schlepptau befanden sich Valverde, Moreno und Rodriguez, die in dieser Reihenfolge die Plätze zwei bis vier belegten. Contador verlor auf seine Gegner zwar drei Sekunden und ein paar Gutschriften, konnte diesen Verlust aber verschmerzen.

-> Philippe Gilbert kommt in Fahrt: Zweiter Etappensieg bei Vuelta 2012



08.09. Etappe 20: La Faisanera Golf - Bola del Mundo (170,7 km)
Contador verliert Zeit auf der Weltkugel, Menchov gewinnt Bergfinale

Ein harter Brocken ließ am vorletzten Renntag den Ausgang der Vuelta offen erscheinen: Die Bergankunft auf der Bola del Mundo (11,4 km à 8,6%, max. 23,0%), dem höchsten Punkt der Rundfahrt, vor welcher mit Navafría, Canencia, la Morcuera und Cotos noch vier andere Pässe zu überstehen waren. In einer 20-köpfigen Gruppe, die sich kurz nach dem Start bildete, befand sich u.a. Clarke, der den Gewinn des Bergtrikots perfekt machen konnte. Acht der Ausreißer wurden auch am Schlussanstieg nicht mehr eingeholt. Zum Sieg fuhr Denis Menchov (Katusha), der seinen letzten Widersacher Porte auf den letzten Metern stehenließ. Spannung um den Gesamtsieg kam auf, als Rodriguez sich von Valverde und Contador absetzte. Doch er nahm ihnen nur 25 bzw. 44 Sekunden ab, was nicht mehr reichte, um sich von Platz drei nach oben zu verbessern. So rückte das Podium enger zusammen, die Platzierungen blieben aber unverändert.

-> Menchov gewinnt Ankunft auf der "Weltkugel" - Contador vor Gesamtsieg



09.09. Etappe 21: Cercedilla - Madrid (115,0 km)
Degenkolb mit erfolgreichem Abschluss in Madrid

Fast zwei Wochen nach dem letzten seiner bis dahin vier Etappensiege konnte Degenkolb in der spanischen Hauptstadt die Hand voll machen. Einen recht frühen Antritt zog er ohne Schnelligkeitsverlust durch und verwies Viviani und Bennati auf Platz zwei und drei. Etappensechster wurde Valverde, was kein verzweifelter Angriff auf Gesamtsieger Contador war. Vielmehr konnte er damit Rodriguez im letzten Moment den Sieg in der Punktewertung entreißen, was weiterhin zum selben Wechsel an der Spitze der Kombinationswertung führte. So durfte Rodriguez nicht einmal eines der Sondertrikots bei der Siegerehrung präsentieren.

-> Degenkolb holt 5. Etappen- und Contador 2. Vuelta-Gesamtsieg



Zusammenfassung der Endstände ...

Nur ein paar Wochen vor Beginn der Vuelta war Contadors Doping-Sperre abgelaufen, womit er lediglich die Eneco Tour als Vorbereitung fahren konnte. Mit einer kämpferisch und taktisch starken Leistung verdiente er sich aber den Sieg über die drei Wochen. 1:16 Minute betrug zum Abschluss sein Vorsprung auf Valverde. Rodriguez war mit drei Etappensiegen der erfolgreichste des Spitzentrios, wurde mit 1:37 Minute Rückstand aber doch nur Gesamtdritter, nachdem er schon am letzten Tag des Giro d’Italia die Chance auf seinen ersten GT-Sieg vergab. Froome, der lange hatte mithalten können, bevor er einbrach, hatte als Vierter dann schon gut zehn Minuten Rückstand. Auch in der Punktewertung wurde Rodriguez noch entthront, verlor in dieser mit sechs Punkten Rückstand auf Valverde, der mit seinem Sprint auf der Schlussetappe die entscheidenden zehn Zähler holte. Das Bergtrikot gewann Clarke mit 63 Punkten vor David de la Fuente, der auf 40 kam. Die Kombinationswertung gewann ebenfalls Valverde vor dem punktgleichen Rodriguez. Beste Mannschaft wurde Movistar dank Valverde, dem Gesamtzehnten Beñat Intxausti und weiteren guten Bergfahrern wie Quintana.

-> Zur Übersicht mit allen Resultaten und Endständen





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